Donnerstag, 5. Dezember 2013

Oberbürgermeister überbringt Erika Schirmer Glückwünsche zur Ehrenbürgerschaft

Nordhausen (psv)  Frau Erika Schirmer ist in der gestrigen Stadtratssitzung auf Grund ihres herausragenden künstlerischen Schaffens  und sozialen Engagements die Ehrenbürgerschaft der Stadt Nordhausen verliehen wurden.

Heute überbrachte Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh ihr die frohe Nachricht und gratulierte  persönlich zu dieser Ehre. „Alle anwesenden Stadträte stimmten der Verleihung zu“, sagte der Oberbürgermeister. „Sie haben sich neben ihrer künstlerischen Tätigkeit besonders auch für die Integration von ausländischen Bürgern  in  Deutschland  und  für  gute  nachbarschaftliche  Beziehungen  zwischen  Polen  und  Deutschen sowie in der Behindertenpädagogik verdient gemacht. Eine offizielle Verleihung in einem würdigen Rahmen mit einem Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt Nordhausen wird es noch geben“, stellte der Oberbürgermeister in Aussicht. Dies könnte vielleicht auch mit einer Ausstellungseröffnung einhergehen.

Frau Erika Schirmer wurde 1926 in einem schlesischen Dorf in der Nähe von Grünberg, dem heutigen Zielona Góra, geboren. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges fand sie in Nordhausen ihr neues Zuhause. Frau Schirmer arbeitete ab 1948 viele Jahre als Kindergärtnerin und Sonderpädagogin. Um Kindern und Jugendlichen  mit  geistigen  und  körperlichen  Beeinträchtigungen  bessere  Therapiemöglichkeiten  zu bieten, erarbeitete sie eine Fibel für die Behindertenpädagogik.

Angeregt  von  Picassos  „Taube“  textete  und  komponierte  sie  1948  das  Lied  „Kleine  weiße Friedenstaube“,  welches  auch  heute  noch  in  vielen  Ländern  bekannt  ist.  Es  folgten  zahlreiche  Lieder, Gedichte und Kurzgeschichten, die in renommierten Verlagen erschienen. Viele ihrer Werke sind dem Harz  und der Stadt  Nordhausen gewidmet.  Damit  hat  Frau  Schirmer  Nordhausen deutschlandweit  und darüber hinaus bekannter gemacht. Unter dem Pseudonym „Harzer Fingerhut“ wurden über 20 Jahre lang Verse von Frau Schirmer in der „Thüringer Allgemeinen“ veröffentlicht. Für ihr literarisches Schaffen erhielt  sie  zahlreiche  Preise,  darunter  den  Kunstpreis  des  Landesverbandes der  Vertriebenen  für  ihren Gedichtband „Heimat, die ich meine“.

Bekannt ist Erika Schirmer auch für ihre kunstvollen Scherenschnitte. Ihre Werke wurden in fast 120 Ausstellungen  gezeigt,  unter  anderem  auch  auf  zahlreichen  Wanderausstellungen  in  Polen.  Am  14. Oktober  2013  wurde  anlässlich  der  Deutsch-Polnischen  Tage  an  der  Universität  von  Zielona  Góra  die Ausstellung „Scherenschnitte von Erika Schirmer“ eröffnet.

Für Ihr Engagement  zur Integration von ausländischen Bürgern wurde sie 1996 von der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth geehrt. Beim Neujahrsempfang 2007 würdigte Bundespräsident Horst Köhler ihr außerordentliches Engagement. 2011 verlieh der Gewerbeverein Nordhausen Frau Schirmer für ihr Lebenswerk den „Goldenen Roland“.


Zum Bild: Sichtlich gerührt und sehr glücklich nahm Erika Schirmer die Glückwünsche entgegen. (Foto: Ilona Bergmann)

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