Montag, 9. Dezember 2013

C&A-Filiale Nordhausen unterstützt Kinderschutzdienst des Nordhäuser Familienzentrum mit 2.000 Euro

Familienzentrum registriert bis zu 40 sexuelle Missbrauchsfälle im Jahr

Nordhausen (psv) Vorweihnachtszeit – besinnliche Zeit? Für die meisten von uns trifft dies sicherlich zu und wir freuen uns auf die Adventszeit mit unseren Familien und Freunden. Doch leider gilt dies nicht für jeden. Auch in unserer Stadt gibt es Menschen, denen es nicht so gut geht.“

Zu diesem Zweck unterstützt die C&A-Filiale in Nordhausen im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion den Kinderschutzdienst des Nordhäuser Familienzentrums mit einer Spende in Höhe von 2.000 Euro der C&A Foundation.

Pia Sayed, Leiterin des C & A-Standortes Nordhausen (rechts), übergab jetzt mit Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh (Mitte) die Spende an Petra Dienemann (links) vom Kinderschutzdienst des Familienzentrums. Damit wird die Aufführung eines Theaterstücks zum Thema „Sexueller Missbrauch“ möglich gemacht.

„Wir stehen täglich im direkten Kundenkontakt und kennen die Bedürfnisse der Menschen vor Ort sehr gut. Daher freuen wir uns besonders, dass die Hilfe direkt den Menschen in unserer Mitte – in diesem Fall dem Kinderschutzdienst Nordhausen – zugute kommt“, so Frau Sayed. Die Auswahl der Sozialprojekte werde bewusst den Filialen vor Ort überlassen. „Uns ist es wichtig, unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen, und wir freuen uns besonders darüber, dass unsere Spende direkt den Menschen in unserer Nachbarschaft geht.“

Frau Dienemann sagte, dass „ wir dank der Unterstützung der C&A-Stiftung 2014 das Theaterstück `Piccolina´ nach Nordhausen holen können. Hier geht es um das Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Die Kinder der 3. und 4. Klassen, werden mit dem Stück sensibilisiert, auf ihre Gefühle zu hören, `schlechte´ Geheimnisse weiter zu sagen und sich Hilfe zu holen. Es gibt noch viel zu viele Kinder, die im Dunklen leiden. Mit dem Theaterstück soll auf Kind gerechte Art geholfen werden, sich zu offenbaren und um Hilfe zu suchen. Das Stück soll eine Art Türöffner für die Kinder sein. Die Opfer haben oft Angst, dass sie als unglaubwürdig gelten. Und oft sind sie mit dem Argument konfrontiert, `das kann doch gar nicht sein.´

Frau Dienemann sagte, dass es jährlich rund 40 sexuelle Missbrauchsfälle im Landkreis gebe, von denen der Kinderschutzdienst erfahre „Allerdings gehen wir von einer höheren Dunkelziffer aus. „Das Problem ist auch hier, dass das Opfer zugleich auch Zeuge ist. Gerade bei Kindern.“ Es sei gut, dass in Deutschland auch den Aussagen der Kinder ein hoher Stellenwert vor Gericht gegeben werde. „Und in den seltensten Fällen lügen die Opfer. Die Mehrzahl der Verfahren wird allerdings aus Mangel an Beweisen eingestellt. Das ist oft bitter für die Opfer. Es ist trotzdem gut und richtig, sich als Opfer zu offenbaren. Damit schützt man sich und auch andere und kann den Täter stoppen.“

In der Öffentlichkeit halte sich die Meinung, dass der Sexualtäter oft ein Fremder sei. „Das stimmt nicht. Ein Großteil der Täter stammt aus dem engen Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis. Bei den Tätern spielen oft Machtfantasien eine große Rolle, ein gestörtes Sexualverhalten oder psychische Probleme.“


Den Kinderschutzdienst beim Nordhäuser Familienzentrum erreicht man telefonisch über die Nummer 03631 / 46 26 50 oder persönlich in der Alexander-Puschkin-Straße 28. 

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