Der Landschaftspflegeverband Südharz/
Kyffhäuser e.V. arbeitet seit dem
Herbst 2016 im Rahmen des ENL- Projektes 0006 für den Schutz und
Erhalt des Rotmilans. Die Projektmittel stammen aus dem Europäischen
Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes,
hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.
Ziel ist es, die Situation der Rotmilane im
Kyffhäuserkreis und im Landkreis Nordhausen zu verbessern und die
Lebensbedingungen längerfristig zu stabilisieren. In Zusammenarbeit
mit dem Verein Nordhäuser Ornithologen e.V. und dem NABU im
Kyffhäuserkreis konnten die Anzahl der Brutpaare und deren Reviere
flächendeckend erfasst und kartiert werden. Die Erfassung der
Horststandorte des Rotmilans bildet dabei eine fundierte Grundlage um
Aussagen zu den Verbreitungsschwerpunkten sowie zur Dichte an
Brutrevieren treffen zu können. Mit Hilfe der gewonnenen Daten
lassen sich wiederum flächengenaue Schutzmaßnahmen entwickeln und
umsetzen.
Weiterhin sucht der
Landschaftspflegeverband die Partnerschaft der Landwirte, um die
Lebenssituation der Greifvögel durch gezielte Schutzmaßnahmen in
der Agrarlandschaft zu verbessern. Durch naturschutzfachliche
Beratung der Landnutzer können im persönlichen Gespräch effiziente
Maßnahmen besprochen und empfohlen werden, das Nahrungsangebot und
deren Verfügbarkeit im Rahmen der Anbaudiversifizierung für die
Rotmilane zu verbessern. Der Freistaat Thüringen fördert aus
Europäischen Mitteln umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft zum
Erhalt der Kulturlandschaft, zum Naturschutz und zur
Landschaftspflege (KULAP). Für das Bewirtschaftungsjahr 2018 ist
auch wieder die Förderung des Rotmilan-Schutzprogrammes A6 in
Thüringen möglich. Gerne unterstützt der LPV die
landwirtschaftlichen Betriebe auch im Rahmen der VERA-Antragstellung
bei der Beantragung dieses Programmes.
Darüber hinaus sorgt sich der
Landschaftspflegeverband um den Schutz und Erhalt der Horstbäume.
Oft nutzen die Milane die hohen Hybridpappeln, die in den 1970er
Jahren als Windschutzstreifen angelegt wurden. Diese Bäume sind nun
überaltert und drohen wegzubrechen oder werden zuvor zur
Verkehrssicherung gefällt. Die Finanzierung von Neuanpflanzungen von
ortstypischen Gehölzen soll das Nistplatzangebot langfristig
sichern. Dafür sucht der Landschaftspflegeverband geeignete Flächen
und Eigentümer, die diese Maßnahmen unterstützen wollen.
Die Erhebung der Brutreviere ergab im
Landkreis Nordhausen eine überdurchschnittlich hohe Dichte von 14
Brutpaaren pro km². Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Nun
liegt es an der Zusammenarbeit von Landwirten, Naturschützern und
engagierten Mitmenschen, dass der Nachwuchs der Gabelweihen im
Südharz Raum und Nahrung findet, um seinen Bestand aufrecht zu
erhalten. Sollten Sie als Landwirt oder Eigentümer potentieller
Flächen für Horstbaum-Neupflanzungen interessiert sein an der
Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband, können Sie sich gern
telefonisch an die Mitarbeiter unter der Telefonnummer 03631/4994485
oder per Mail lpv.suedharz.kyffhaeuser@gmail.com
wenden.
Foto: Peter Hoehns
Foto: Peter Hoehns
Eine Mitteilung des Landschaftspflegeverbandes Südharz am 16.01.2018
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