Dienstag, 16. Januar 2018

Landwirte werden zu Partnern beim Artenschutz – ein Projekt zum Schutz der Rotmilane


Der Landschaftspflegeverband Südharz/ Kyffhäuser e.V. arbeitet seit dem Herbst 2016 im Rahmen des ENL- Projektes 0006 für den Schutz und Erhalt des Rotmilans. Die Projektmittel stammen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes, hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Ziel ist es, die Situation der Rotmilane im Kyffhäuserkreis und im Landkreis Nordhausen zu verbessern und die Lebensbedingungen längerfristig zu stabilisieren. In Zusammenarbeit mit dem Verein Nordhäuser Ornithologen e.V. und dem NABU im Kyffhäuserkreis konnten die Anzahl der Brutpaare und deren Reviere flächendeckend erfasst und kartiert werden. Die Erfassung der Horststandorte des Rotmilans bildet dabei eine fundierte Grundlage um Aussagen zu den Verbreitungsschwerpunkten sowie zur Dichte an Brutrevieren treffen zu können. Mit Hilfe der gewonnenen Daten lassen sich wiederum flächengenaue Schutzmaßnahmen entwickeln und umsetzen.
Weiterhin sucht der Landschaftspflegeverband die Partnerschaft der Landwirte, um die Lebenssituation der Greifvögel durch gezielte Schutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft zu verbessern. Durch naturschutzfachliche Beratung der Landnutzer können im persönlichen Gespräch effiziente Maßnahmen besprochen und empfohlen werden, das Nahrungsangebot und deren Verfügbarkeit im Rahmen der Anbaudiversifizierung für die Rotmilane zu verbessern. Der Freistaat Thüringen fördert aus Europäischen Mitteln umwelt- und klimagerechte Landwirtschaft zum Erhalt der Kulturlandschaft, zum Naturschutz und zur Landschaftspflege (KULAP). Für das Bewirtschaftungsjahr 2018 ist auch wieder die Förderung des Rotmilan-Schutzprogrammes A6 in Thüringen möglich. Gerne unterstützt der LPV die landwirtschaftlichen Betriebe auch im Rahmen der VERA-Antragstellung bei der Beantragung dieses Programmes.
Darüber hinaus sorgt sich der Landschaftspflegeverband um den Schutz und Erhalt der Horstbäume. Oft nutzen die Milane die hohen Hybridpappeln, die in den 1970er Jahren als Windschutzstreifen angelegt wurden. Diese Bäume sind nun überaltert und drohen wegzubrechen oder werden zuvor zur Verkehrssicherung gefällt. Die Finanzierung von Neuanpflanzungen von ortstypischen Gehölzen soll das Nistplatzangebot langfristig sichern. Dafür sucht der Landschaftspflegeverband geeignete Flächen und Eigentümer, die diese Maßnahmen unterstützen wollen.

Die Erhebung der Brutreviere ergab im Landkreis Nordhausen eine überdurchschnittlich hohe Dichte von 14 Brutpaaren pro km². Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Nun liegt es an der Zusammenarbeit von Landwirten, Naturschützern und engagierten Mitmenschen, dass der Nachwuchs der Gabelweihen im Südharz Raum und Nahrung findet, um seinen Bestand aufrecht zu erhalten. Sollten Sie als Landwirt oder Eigentümer potentieller Flächen für Horstbaum-Neupflanzungen interessiert sein an der Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband, können Sie sich gern telefonisch an die Mitarbeiter unter der Telefonnummer 03631/4994485 oder per Mail lpv.suedharz.kyffhaeuser@gmail.com wenden.  
Foto: Peter Hoehns

Eine Mitteilung des Landschaftspflegeverbandes Südharz am 16.01.2018

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