Regionalprognose für 2021/2022: Viele Regionen erreichen 2022 wieder das Vorkrisenniveau
Sophia Koenen, Jana Bart, Inna Felde und Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
In 2022 wird die Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern gegenüber dem Vorjahr zurückgehen. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
„Im Zuge der konjunkturellen Erholung rechnen wir für das Jahr 2022 auch mit einer deutlichen Erholung der regionalen Arbeitsmärkte. In nahezu allen Regionen steigt die Beschäftigung und sinkt die Arbeitslosigkeit“, berichtet die IAB-Forscherin Anja Rossen. Für Ost- und Westdeutschland werden im Hinblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit nur geringe Unterschiede erwartet. Für Ostdeutschland prognostiziert die Studie von 2021 im Jahresdurchschnitt auf 2022 einen Rückgang von 12,1 Prozent gegenüber 10,8 Prozent für Westdeutschland.
Die in der IAB-Studie für das Jahr 2022 prognostizierten regionalen Arbeitslosenquoten, die sich auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen beziehen, fallen im Jahresdurchschnitt in den süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg mit 3,4 bzw. 3,8 Prozent weiterhin am niedrigsten aus. Am höchsten werden sie 2022 laut Prognose nach wie vor in den Stadtstaaten Bremen mit 10,3 Prozent und Berlin mit 9,8 Prozent sein. Die Berechnungsweise der in der IAB-Studie prognostizierten regionalen Arbeitslosenquoten weicht von der Berechnungsweise der Arbeitslosenquote durch die Bundesagentur für Arbeit, die sich üblicherweise auf alle zivilen Erwerbspersonen bezieht, leicht ab, sodass die in der Studie genannten Quoten für alle Landesteile etwas höher liegen.
Bei der Beschäftigungsentwicklung gehen die Arbeitsmarktforscher für 2022 im Jahresdurchschnitt von einem bundesweiten Zuwachs aus. Das höchste Beschäftigungsplus erwarten sie in den Bundesländern Berlin mit 2,4 Prozent und Bayern mit 2,1 Prozent. Während für das Jahr 2021 noch ein nahezu identischer Beschäftigungsaufbau für Ost- und Westdeutschland vorhergesagt wird, fällt die Erwartung 2022 für Westdeutschland stärker aus als für Ostdeutschland. Damit ähnelt das prognostizierte Beschäftigungswachstum wieder den Entwicklungen vor Beginn der Covid-19-Pandemie.
Trotz der positiven Aussichten für die regionalen Arbeitsmärkte weisen die Prognosen für das Jahr 2022 eine hohe Unsicherheit auf, betonen die IAB-Forscher. „Der Fortgang der Covid-19-Pandemie und die daraus erwachsenden Konsequenzen für den Arbeitsmarkt, beispielsweise aufgrund von Material- und Lieferengpässen, sind nur schwer abzuschätzen“, erklärt IAB-Forscherin Antje Weyh.
Weitere Informationen:
http://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-21.pdf
Quelle:: Informationsdienst Wissenschaft
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