Sexismus und sexuelle Belästigung begegnen vielen Menschen
im Alltag in ganz unterschiedlicher Weise. Sexismus zeigt sich etwa in
Form von Herabwürdigungen, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch
aufgrund des Geschlechts. Sexismus kann zu ungleicher Chancenverteilung
und zu sexueller Belästigung bis hin zu Gewalt führen. Es ist deshalb
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Sexismus und sexualisierte Gewalt
in all ihren Erscheinungsformen zu verhindern und zu beenden. Heute
haben Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht, Burkhard Jung,
Präsident des Deutschen Städtetages, Christina Ramb, Mitglied der
Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände, Carola Unser, Intendantin des Landestheaters
Marburg, Claudia Hartwich, Mitglied der deutschen Geschäftsleitung von
Microsoft und Schauspielerin Ursula Karven die Erklärung „Gemeinsam
gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ erst-unterzeichnet. Über 50
weitere Unternehmen und Organisation haben sich der Erklärung bereits
angeschlossen, darunter beispielsweise der Deutsche Gewerkschaftsbund,
die Volkswagen AG, die Daimler AG, das ZDF, der Bundesverband
mittelständische Wirtschaft e.V. und der Deutsche Caritasverband. Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht: „Sexismus
und sexuelle Belästigung haben in einer offenen, gleichberechtigten
Gesellschaft keinen Platz. Wir haben heute ein breites
gesellschaftliches Bündnis gestartet. Alle Unterzeichnerinnen und
Unterzeichner engagieren sich aktiv dafür, dass Frauen und Männer die
gleichen beruflichen Chancen haben und den gleichen Respekt erhalten.
Wir wollen dafür sorgen, dass längst überkommene Rollenbilder und
Diskriminierungen ein Ende haben. Ich rufe weitere Unternehmen, Verbände
und Organisationen auf, sich der Erklärung anzuschließen. Ich bin
sicher, dass die nächste Bundesregierung das Engagement für eine
respektvolle und vielfältige Arbeitswelt und gegen Sexismus sehr
engagiert weiterführen wird.“ Ziel der Unterzeichnerinnen und
Unterzeichner ist eine gleiche Teilhabe aller Menschen in Kultur und
Medien, frei von Sexismus, sexueller Belästigung und rückwärtsgewandten
Rollenstereotypen – an den Arbeitsplätzen, aber auch in Texten, Filmen
und auf der Bühne. Konkret haben sich die Beteiligten darauf verständigt, gemeinsam u.a. daran zu arbeiten: - Prävention und Sensibilisierung
sollen an erster Stelle stehen. Dafür sollen die Verbreitung von
Informationen über Sexismus, sexuelle Belästigung und sexualisierte
Gewalt, individuelle Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote
verbessert werden.
- Das Einschreiten gegen sexistisches Verhalten und sexuelle Belästigung soll als Selbstverständlichkeit und Führungsaufgabe verstanden werden. Verantwortliche sollen sensibilisiert und in Initiativen einbezogen werden.
- Klare Leitlinien zum Umgang mit Sexismus und sexueller Belästigung sollen angewendet werden. Dies können zum Beispiel Betriebsvereinbarungen und Dienstanweisungen sein.
- Über das Verbot der Benachteiligung wegen des Geschlechts und sexueller Belästigung soll informiert und Beschwerdestellen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) eingerichtet werden.
Die Gemeinsame Erklärung gegen Sexismus und sexuelle Belästigung kann hier unterzeichnet werden: www.bmfsfj.de/sexismuserklärung Die Erklärung ist das Ergebnis der Dialogforen gegen Sexismus, die das Bundesfrauenministerium zusammen mit der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF Berlin) durchgeführt
hat. Verbände, Unternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen und
kommunale Vertreterinnen und Vertreter haben wirksame Maßnahmen gegen
Sexismus am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum und in Kultur und Medien
in der Handreichung „Gemeinsam gegen Sexismus“ zusammengetragen. Die Gemeinsame Erklärung wird auch von vielen Partnern der Initiative Stärker als Gewalt unterstützt. Die Initiative bündelt auf der Website www.stärker-als-gewalt.de erstmals den Zugang zu einer Vielzahl an bundesweiten Hilfe- und Beratungsangeboten für Betroffene von Gewalt und deren Umfeld. Unterstützung und weitere Maßnahmen des Bundes gegen Sexismus, sexuelle Belästigung und Rollenstereotype Das bundesweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“
berät gewaltbetroffene Frauen, Personen aus deren Umfeld und Fachkräfte
unter 08000 116016 rund um die Uhr kostenfrei, 365 Tage im Jahr,
anonym, barrierefrei in 17 Fremdsprachen, telefonisch oder online zu
allen Formen von Gewalt gegen Frauen einschließlich sexueller
Belästigung am Arbeitsplatz. Weitere Initiativen und Projekte des Bundesfrauenministeriums gegen Sexismus, sexuelle Belästigung und Rollenstereotype: Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes
berät Betroffene sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu den Rechten
von Beschäftigten und zu sonstigen Maßnahmen zum Schutz vor
Diskriminierung und sexueller Belästigung. Details unter: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/ |
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