Frankreich gerät zwischen die Fronten verfeindeter Hackergruppen
Langen, 15. Januar 2015 – Infolge
der Terrorangriffe in Paris sehen sich derzeit zahlreiche französische
Regierungsstellen und Unternehmen mit einer Welle von Hackerangriffen
konfrontiert. Sie befinden sich dabei zwischen den Fronten zweier
Hackergruppen, die genau entgegengesetzte Ziele verfolgen: Während
Anonymous sich in einer Aktion mit dem Namen „#OpCharlieHebdo“ gegen
Webseiten und Social-Media-Kanäle richtet, die nach Ansicht von
Anonymous den islamistischen Terror unterstützen, hat die Gruppe
AnonGhost einen digitalen Dschihad gegen Frankreich und Anonymous
ausgerufen. Dies meldet das Notfallteam ERT (Emergency Response Team)
des IT-Sicherheitsanbieters Radware.
Islamistische AnonGhost greift an
So
zeigten zahlreiche Webseiten von Gemeinden in der Umgebung von Paris in
den vergangenen Tagen das Bild einer ISIS-Flagge. Darüber stellten
zahlreiche Verwaltungsseiten die schwarze Flagge der militanten Gruppe
dar, spielten arabische Musik ab und zeigten die Botschaft: „Inschallah
für den Islamischen Staat, Freiheit für Palästina, Tod für Frankreich,
Tod für Charlie“. Betroffen waren zum Beispiel die Gemeinden von
Jouy-le-Moutier, Piscop, Goussainville, Val D’Oise oder Ezanville, die
alle in der Nähe der französischen Hauptstadt liegen. Unter dem
Aktionsnamen „#OPFrance“ griff AnonGhost zudem ein
Telekommunikationsunternehmen, eine Bank sowie Medienfirmen an. Nach
eigenen Angaben der islamistischen Gruppe seien bereits rund 100
Webseiten erfolgreich gehackt worden.
Anonymous schlägt zurück
Anonymous
hingegen teilte in einem YouTube-Video mit, dass sie den Mord an den
Journalisten des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ rächen wollen: „Wir
wollen in ihrem Namen Rache nehmen, wir werden eure Aktivitäten im Netz
aufspüren und wir werden alle eure Kanäle in sozialen Netzwerken zum
Absturz bringen.“ Infolgedessen attackierte Anonymous Webseiten von
Regierungsstellen, Unternehmen und anderen Organisationen. So übernahmen
zum Beispiel mit Anonymous verbundene Hacker die Verantwortung für den
erfolgreichen DDoS-Angriff auf Ansar-Alhaqq.net. Die Attacke auf diese
religiöse Webseite in Französisch und Arabisch, die eine islamische
Flagge zeigt, führte dazu, dass die Seite nicht mehr erreichbar war.
Den
Beginn einer zweiten Angriffswelle kündigte Anonymous für heute, den
15. Januar 2015, an. Die Attacken sollen sich auf die Informationen des
Twitterkanals @OpCharlieHebdo stützen. Über diesen Account konnten und
können Twitter-Nutzer vermutliche Terroristen melden. Die dadurch
entstandene Liste umfasst bereits mehr als 100 mögliche Angriffsziele.
Radware warnt vor weiteren Angriffen
Der
IT-Sicherheitsanbieter Radware warnt angesichts dieser derzeitigen
Cyber-Gefechte in Frankreich vor weiteren Angriffen. Besonders gefährdet
seien Unternehmen und Organisationen, die auf irgendeine Weise mit
Frankreich assoziiert werden können, vor allem Aktivitäten und Geschäfte
in Zusammenhang mit Regierungsstellen. Darüber hinaus seien sowohl
vermeintlich (pro-)islamische als auch vermeintlich anti-islamische
Organisationen potenzielle Ziele der beiden Hackergruppen.
Zu
den möglichen Gefahren zählen insbesondere DDoS-Angriffe, das
Verunstalten von Webseiten sowie der Diebstahl von Daten und
Informationen. Angegriffene oder gefährdete Regierungsstellen,
Unternehmen und Organisationen sollten deshalb ihre Webseiten und
Netzwerke kontinuierlich auf alle verdächtigen Aktivitäten hin
überprüfen. „Es handelt sich hier nicht nur um Ankündigungen, die
Cyber-Angriffe finden derzeit real statt“, berichtet Werner Thalmeier,
Director Security Solutions EMEA & CALA bei Radware. „Unser
Notfallteam wurde bereits von betroffenen Unternehmen zu Hilfe gerufen.“
Dieses ERT (Emergency Response Team) werde zudem die Schritte und
Angriffe von Anonymous und AnonGhost weiter detailliert verfolgen und
falls nötig weitere Warnungen und Empfehlungen veröffentlichen, so
Thalmeier.
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Radware
Radware®
(NASDAQ: RDWR) ist ein weltweit führender Lösungsanbieter für
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