Am Sonntag vor einer Woche (18.01.) sah ich mir die Talkshow von Günther Jauch zum Thema „Pegida“ an in der Erwartung, über Inhalte und Ziele dieser Bewegung aufgeklärt zu werden. Und stellte einmal mehr fest, das Talkshows weniger der Information und Aufklärung dienen, als der Unterhaltung.
An diesem Sonntag war Auschwitz das Thema. Ich verfolgte es nicht am Bildschirm, sondern las heute die Kritik in der FAZ. Dort hieß es in der Einführung (Auszug): „Kann es siebzig Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau immer noch um Aufklärung gehen? Ja, sagt Günther Jauch. Es muss sogar wieder darum gehen, denn das Vergessen hat schon begonnen.“ (Ende des Auszugs). Nachdem die Titelzeile lautete: „Günther Jauch“ Überlebende erzählen lächelnd vom Schrecken.“ Nun finde ich es ja erfreulich, wenn die beiden Seniorinnen, die Gesprächspartnerinnen Jauchs waren, nach siebzig Jahren soweit Abstand gewonnen haben, dass sie von den damaligen schrecklichen Erlebnissen lächelnd erzählen konnten. Im Sinne einer Aufklärung gegen das Vergessen aber scheint mir diese Art der Erinnerung an den Holocaust allerdings wenig geeignet. Mich überkommt auch heute noch bei dem Besuch einer KZ-Gedenkstätte ein beklemmendes Gefühl und Abscheu vor Menschen, die zu derartigen Verbrechen fähig sind, die dort begangen wurden. Es gibt sie wohl auch heute noch.
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