Dass ich den gestern im
Lesesaal des Bürgerhauses gehaltenen Vortrag über den IRAN
ungenügend vorbereitet besuchte, lag an einer Oberflächlichkeit,
die mir unterlaufen war: ich hatte es unterlassen, den Anhang der
Einladungs-Unterstützung durch den Vorsitzenden des Kunsthaus
Meyenburg-Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka zu öffnen. Die
Unterstützung allein reichte mir, um in dem Vortrag eine bedeutende
kulturelle Komponente erwarten zu können. Das aktuelle
(wirtschafts-)politische Geschehen im IRAN und die Diskussionen um den
Islam ließen mich allerdings auch hoffen, darüber einiges zu hören.
Der Anhang, den ich erst später öffnete, sagte mir freilich, dass
derartige Themen nicht zum Inhalt des Vortrags gehören würden.
Veranstalter war das Team des
DER Deutsches Reisebüro, früher Atlasreisen (gegenüber
Nordbrand), Referentin Angelika Meißner (Dr. Tigges/Gebeco), und das
wiederum ließ einen Animationsvortrag über den IRAN als Reiseland
erwarten. Wenn es ein solcher gewesen sein sollte, ist der
Vortragenden zu bescheinigen, dass sie das höchst dezent vermochte,
denn sie vermittelte ein Bild dieses Landes, das auch Zuhörer, die
nur aus allgemeinen Interesse gekommen waren, in seinen Bann zog.
Eingestimmt wurde man schon
im Vorfeld dieser Veranstaltung auf recht annehmliche Weise, denn da
sah ich mich im Lesesaal erst einmal einer jungen, bildhübschen
Iranerin gegenüber, neben ihr Lutz
Herfurth, Leiter des
Studienkollegs der Hochschule Nordhausen. Der mir erklärte, dass er
mit einigen iranischen TeilnehmerInnen des Studienkollegs die
Veranstaltung flankiere. Eine sinnvolle und teils auch reizvolle
Vorstellung vom Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher
Herkunft.
Die Erwähnung einer
bildhübschen Iranerin – von denen man im bildgebeamten Vortrag
noch sehr viel mehr zu sehen bekam, erfordert schon aus
Paritätsgründen die Feststellung, dass man sich schon im Vorraum
des Lesesaales von einer ganzen Anzahl attraktiver Frauen –
Mitarbeiterinnen des Reiseunternehmens – umgeben sah, die die Gäste
begrüßten, versorgten und der Veranstaltung ein annehmliches Flair
vermittelten, so sie
dafür empfänglich waren. Dass man auch unter
den Gästen ebenso höchst angenehm wirkende Menschen sah, soll am
Rande bemerkt sein. Nicht wenige von ihnen trifft man auch bei
Veranstaltungen im Kunsthaus.
Was Angelika Meißner
vortrug, nachdem Steffi Arndt, Leiterin des DER-Reisebüros, die
Gäste begrüßt und ihre Mitarbeiterinnen förmlich vorgestellte
hatte, bewirkte sicher nicht nur bei mir, sich in das wohl
interessanteste Land des Orients versetzt zu fühlen, in
kulturhistorischer Hinsicht - Stätten wie Paläste,
Moscheen, Ruinen. Und es mit seinen wunderschönen Parks, seinen
Dichtern, Denkern und Legenden, seinen pulsierenden Leben in den
größten Städten und Basars des Landes schön zu
finden. Und sich
mitgenommen zu fühlen in dieses so geschichtsträchtige Land, das
einstens Persien hieß, und von und mit seiner mehrere tausend Jahre
währenden Geschichte lebt.
Schon das Eingangsbild zu
Beginn des Vortrags zeigte den letzten Schah Mohammad Reza Pahlavi
mit seiner Frau Farah Diba und führte damit in die Vergangenheit,
die dann allerdings mit diesem Bild ihr historisches Bewenden hatte.
Die Referentin vermochte dieses Land mit allen ihren markanten
Städten und Stätten ohne weitere Zeit- personellen und religiösen
Geschichtsbezüge vorzustellen, in dem sogar die Moscheen nicht nur
als Gebetshäuser der Menschen – getrennt nach Geschlechtern –
sondern auch als Teil ihrer Aufenthalts- und Lebensräume Erwähnung
fanden.
Man konnte sich einfach mitgenommen fühlen auf einer Reise
durch den vermutlich auch schönsten Teil des Orients. Und die
erkennbar iranischen Gäste dieser Veranstaltung ließen diesen
Eindruck noch unmittelbarer werden. Dazu hatte Angelika Meißner auch
einiges an Anschauungsmaterialien mitgebracht aus der handwerklichen
und künstlerischen Tätigkeit der dort lebenden Menschen. Die ganz
allgemein als außerordentlich aufgeschlossen und gastfreundlich
geschildert wurden. Was dann schon als eine gewisse – zusätzliche
– Anregung verstanden werden konnte, dieses Land auch wirklich
gelegentlich zu besuchen. Und wer sich nicht angeregt fühlte,
verließ das Bürgerhaus ganz sicher in der Gewissheit, einen
ausgezeichneten Vortrag gehört zu haben.
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