Die Frage ergibt sich für
mich aktuell lediglich angesichts der „Wieänn“ - Glosse des
Thomas Müller in der von ihm geleiteten Lokalausgabe der „Thüringer
Allgemeine“. Der ich entnehme, dass im Internet Meinungen dafür,
aber auch dagegen zu lesen seien. Und bei genauerem Hinsehen erfahre
ich, dass es nicht reicht, im Internet surfen zu können – das kann
ich – man muss schon Facebook- Nutzer sein, um sich über derartige
Entwicklungen und Vorgänge informieren zu können. Und das bin und
kann ich nicht. Denn Anhänger oder Mitglied dieses Netzwerkes bin
ich nicht. Übrigens auch in keinem anderen. Mir fällt bei dieser
Art Kommunikation leicht ein Begriff ein, der einen Politiker im
Jahre 1990 zuzuschreiben ist: „Quatschbude“. Dabei ist mir durch
zahlreiche Berichte in der Presse unter Bezugnahme oder Hinweis auf
Facebook sehr wohl bekannt, dass es dort auch Nutzer mit sehr
sachlichen und beachtlichen Meinungen und Beiträgen gibt. Trotzdem
habe ich nicht den Eindruck, dass wesentliche Entwicklungen (wie
jetzt vielleicht zu einer Nordhäuser Pegida-Bewegung) an mir
vorbeigegangen sind. Und wenn schon: ein kleiner provinzieller
Medienmogul hat mir mal angesichts einer an sich belanglosen Bitte um
Rücksichtnahme vorgehalten, das Universum würde sich nicht (mehr)
um mich drehen. Ich kann gut damit leben.
Was
aber Pegida betrifft wundere ich mich doch angesichts der teils
heftigen Diskussionen über die Belastbarkeit unserer Demokratie,
dass die Medien gerade angesichts der Satirezeitungen und -meinungen
den Anspruch erheben, eine Demokratie müsse das unter dem Aspekt der
Presse- und Meinungsfreiheit aushalten, auch und obwohl sie Terror
und Mord auf sich und die Gesellschaft zieht, während die gleiche
Presse in der Pegida-Bewegung – die sich bisher absolut friedlich
entwickelte – eine unzumutbare Belastung der Demokratie sieht. Nun
hat ja unlängst jemand den Begriff der „Talkshow-Demokratie“
geschaffen. Und weil die sich noch nicht zu Facebook verlagert hat,
bin ich neugierig auf den Verlauf der Talkshow am Sonntag von Günther
Jauch: es soll dort erstmals um Pegida gehen.
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