Es
sind schon wieder Tage her, dass die Kreissparkasse Nordhausen im
Theater ihre Gäste zum Neujahrsempfang begrüßte und
Vorstandsvorsitzer Wolfgang Asche im offiziellen Teil schilderte, wie
das Geschäftsjahr 2014 verlief. Die Zeitungen berichteten darüber
inzwischen ausführlich. Mein mangelndes Durchstehvermögen hinderte
mich an der Teilnahme, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel,
nachdem es zuvor schon in der Sparkasse eine Pressekonferenz gab,
während der
Sparkassendirektor Asche, assistiert von seinen
Vorstandskollegen, den Verlauf dieses Geschäftsjahres erläuterte.
Wenn
ich es nicht bei der Lektüre der Zeitungsberichte bewenden lasse,
dann liegt der Grund in der Tatsache, dass das ausgesprochen positive
Ergebnis dieses Geschäftsjahres der Kreissparkasse Nordhausen
zumindest im Verhältnis zu den Prognosen und Befürchtungen zu
Beginn des Jahres 2014, Sparkassen und Volksbanken in Deutschland
betreffend. Und von der Fachpresse („Focus money“, „Handelsblatt“
u.a.) der Öffentlichkeit offeriert wurde. Dort konnte man lesen,
dass die anhaltenden Niedrigzinsen und der scharfe Wettbewerb in der
Bankenbranche einer Studie zufolge das Geschäftsmodell von
Sparkassen und Volksbanken so bedrohe, dass diese schon vor
Alarmismus warnen mussten.
Immerhin
verzichten ja diese Institute weitgehend auf das nicht selten
zweifelhafte Geschäft anderer Institute, vermeiden sie doch riskante
Geldanlagen, noch dazu im Ausland, in Immobilienkredite, die dann
wiederum in Wertpapieren gebündelt werden, oder waghalsige
Termingeschäfte. Alles das gehört nicht zu den Geschäftsmodellen
von Volksbanken und Sparkassen.
Deshalb
können diese Institute auch ohne Probleme oft höhere
Einlagensicherungen für ihre Kunden versprechen als andere Banken.
Das Geschäft ist planbar. Auf der einen Seite die niedrig verzinsten
Einlagen, auf der anderen Seite Kredite, die zumeist auch
zurückgezahlt werden. Und dazwischen etwas Aufwand für das Personal
und die Kosten.
Doch
da ist die Finanzkrise. Die Zinsen liegen am Boden, auch für die
Regionalbanken. Kunden wollen mehr Geld für ihr Sparkapital als der
Markt hergibt. Kreditnehmer wollen sich die niedrigen Zinsen auf viel
mehr Jahre festschreiben lassen als früher. So sinkt das
tatsächliche Kreditvolumen beträchtlich.
Was
bleibt, sind die Kosten. Pro Euro, den eine Sparkasse oder Volksbank
einnimmt, muss das Institut demnach über 74 Cent ausgeben. Die
Studie der Beratungsgesellschaft „4P Consulting“
um
Wirtschaftsprofessor Bernd Nolte stellt fest, dass dies
existenzgefährdend ist. Aktuell ist das Verhältnis zwischen Aufwand
und Ertrag bei 35 Prozent aller dieser Institute
„wettbewerbsgefährdend“. 2018 soll dieser Wert schon auf 65
Prozent gestiegen sein.
Der
Nolte-Studie zufolge erlitten die Regionalbanken seit der Finanzkrise
2008 schmerzhafte Verluste von Marktanteilen etwa in der
Baufinanzierung (-2,5 Prozent), bei Konsumentenkrediten (-3,6) und
vor allem bei Termineinlagen (-9 Prozent), wo gerade Direkt- und
Auslandsbanken erfolgreich sind. Dazu kommt angesichts der niedrigen
Zinsen weiterer Druck auf die Ergebnisse. Sparkassen und Volksbanken
verdienen vor allem an der Differenz zwischen Spareinlagen und
Krediten, diese Spanne sinkt wegen der niedrigen Zinsen zunehmend.
Die Folge: Eine ganz erhebliche Ertragssäule könnte den Sparkassen
wegbrechen. „Das wird sehr vielen Sparkassen die Luft abdrücken
und zu Fusionen führen“, warnt der Stuttgarter Unternehmensberater
Rolf Beike bei „focus.de“. Und die Frankfurter Beratungsfirma
Investors Marketing erwartet, dass sich das Filialsterben, das schon
in den letzten Jahren begann, weiter fortsetzen wird. „Allein in
den letzten zwei Jahren ist eine von 20 Bankfilialen geschlossen oder
in einen SB-Standort umgewandelt worden“, hieß es schon zu Beginn
des Jahres 2014 in einer Studie. Bis zum Jahr 2020 erwarten die für
die Studie befragten Banker zehn Prozent weniger Filialen. Dabei
bleibe der Filialabbau bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken noch
„hinter der ökonomischen Notwendigkeit zurück“. Was nichts
anderes heißt, als dass, ökonomisch betrachtet, Sparkassen und
Volksbanken eigentlich deutlich mehr Filialen schließen müssten.
Jungen
Menschen dürfte das weitgehend gleich sein, weil sie ihre
Bankgeschäfte doch zunehmend
im Internet abwickeln. Für ältere
Menschen allerdings, die kein Online-Banking nutzen, würde der
Verlust der Bankfiliale vor Ort eine echte Einschränkung bedeuten.
Das
mag genügen, um einschätzen zu können, wie hoch das gute Ergebnis
dieses Geschäftsberichtes 2014 der Kreissparkasse Nordhausen, von
dem die Zeitungen berichten, einzuschätzen ist. Und dieses gute
Ergebnis entgegen dem allgemeinen Trend, hat Namen: Wolfgang Asche
(Vorstandsvorsitzender), Thomas Seeber (Vorstandsmitglied, beide
Sparkassendirektoren) und Sebastian Gräser (Abteilungsleiter
Vorstandssekretariat). Und nicht von ungefähr bilden im Bild Tafeln
den Hintergrund, die erkennen lassen, auf was dieser Erfolg beruht.
Es sind Zahlen, die zumindest erahnen lassen, welche Anstrengungen
des Vorstands samt ihren Mitarbeitern notwendig waren, dieses
Ergebnis zu erzielen. Das man auch zukünftig erwarten kann, wie
Wolfgang Asche versicherte.
Und
diesen Eintrag kann ich nicht schließen, ohne auf das
gesellschaftliche, kulturelle, sportliche und soziale Engagement der
Kreissparkasse hingewiesen zu haben. Nicht zuletzt (beispielhaft)
erkennbar durch ein Buch zum Luther- Themenjahr 2015 "Reformation –
Bild und Bibel“ herausgegeben von der Kulturstiftung
Hessen-Thüringen, das den Pressevertretern vorgelegt wurde. Und
zugleich signalisiert, dass das auch weiter fortgesetzt werden soll.
Also gilt auch weiter: „Sparkasse: Gut für die Region“
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