Dienstag, 13. Januar 2015

Kreissparkasse Nordhausen – Fels in der Brandung

Es sind schon wieder Tage her, dass die Kreissparkasse Nordhausen im Theater ihre Gäste zum Neujahrsempfang begrüßte und Vorstandsvorsitzer Wolfgang Asche im offiziellen Teil schilderte, wie das Geschäftsjahr 2014 verlief. Die Zeitungen berichteten darüber inzwischen ausführlich. Mein mangelndes Durchstehvermögen hinderte mich an der Teilnahme, was aber nicht weiter ins Gewicht fiel, nachdem es zuvor schon in der Sparkasse eine Pressekonferenz gab, während der
Sparkassendirektor Asche, assistiert von seinen Vorstandskollegen, den Verlauf dieses Geschäftsjahres erläuterte.
Wenn ich es nicht bei der Lektüre der Zeitungsberichte bewenden lasse, dann liegt der Grund in der Tatsache, dass das ausgesprochen positive Ergebnis dieses Geschäftsjahres der Kreissparkasse Nordhausen zumindest im Verhältnis zu den Prognosen und Befürchtungen zu Beginn des Jahres 2014, Sparkassen und Volksbanken in Deutschland betreffend. Und von der Fachpresse („Focus money“, „Handelsblatt“ u.a.) der Öffentlichkeit offeriert wurde. Dort konnte man lesen, dass die anhaltenden Niedrigzinsen und der scharfe Wettbewerb in der Bankenbranche einer Studie zufolge das Geschäftsmodell von Sparkassen und Volksbanken so bedrohe, dass diese schon vor Alarmismus warnen mussten.
Immerhin verzichten ja diese Institute weitgehend auf das nicht selten zweifelhafte Geschäft anderer Institute, vermeiden sie doch riskante Geldanlagen, noch dazu im Ausland, in Immobilienkredite, die dann wiederum in Wertpapieren gebündelt werden, oder waghalsige Termingeschäfte. Alles das gehört nicht zu den Geschäftsmodellen von Volksbanken und Sparkassen.
Deshalb können diese Institute auch ohne Probleme oft höhere Einlagensicherungen für ihre Kunden versprechen als andere Banken. Das Geschäft ist planbar. Auf der einen Seite die niedrig verzinsten Einlagen, auf der anderen Seite Kredite, die zumeist auch zurückgezahlt werden. Und dazwischen etwas Aufwand für das Personal und die Kosten.
Doch da ist die Finanzkrise. Die Zinsen liegen am Boden, auch für die Regionalbanken. Kunden wollen mehr Geld für ihr Sparkapital als der Markt hergibt. Kreditnehmer wollen sich die niedrigen Zinsen auf viel mehr Jahre festschreiben lassen als früher. So sinkt das tatsächliche Kreditvolumen beträchtlich.
Was bleibt, sind die Kosten. Pro Euro, den eine Sparkasse oder Volksbank einnimmt, muss das Institut demnach über 74 Cent ausgeben. Die Studie der Beratungsgesellschaft „4P Consulting“ um Wirtschaftsprofessor Bernd Nolte stellt fest, dass dies existenzgefährdend ist. Aktuell ist das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag bei 35 Prozent aller dieser Institute „wettbewerbsgefährdend“. 2018 soll dieser Wert schon auf 65 Prozent gestiegen sein.
Der Nolte-Studie zufolge erlitten die Regionalbanken seit der Finanzkrise 2008 schmerzhafte Verluste von Marktanteilen etwa in der Baufinanzierung (-2,5 Prozent), bei Konsumentenkrediten (-3,6) und vor allem bei Termineinlagen (-9 Prozent), wo gerade Direkt- und Auslandsbanken erfolgreich sind. Dazu kommt angesichts der niedrigen Zinsen weiterer Druck auf die Ergebnisse. Sparkassen und Volksbanken verdienen vor allem an der Differenz zwischen Spareinlagen und Krediten, diese Spanne sinkt wegen der niedrigen Zinsen zunehmend. Die Folge: Eine ganz erhebliche Ertragssäule könnte den Sparkassen wegbrechen. „Das wird sehr vielen Sparkassen die Luft abdrücken und zu Fusionen führen“, warnt der Stuttgarter Unternehmensberater Rolf Beike bei „focus.de“. Und die Frankfurter Beratungsfirma Investors Marketing erwartet, dass sich das Filialsterben, das schon in den letzten Jahren begann, weiter fortsetzen wird. „Allein in den letzten zwei Jahren ist eine von 20 Bankfilialen geschlossen oder in einen SB-Standort umgewandelt worden“, hieß es schon zu Beginn des Jahres 2014 in einer Studie. Bis zum Jahr 2020 erwarten die für die Studie befragten Banker zehn Prozent weniger Filialen. Dabei bleibe der Filialabbau bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken noch „hinter der ökonomischen Notwendigkeit zurück“. Was nichts anderes heißt, als dass, ökonomisch betrachtet, Sparkassen und Volksbanken eigentlich deutlich mehr Filialen schließen müssten.
Jungen Menschen dürfte das weitgehend gleich sein, weil sie ihre Bankgeschäfte doch zunehmend
im Internet abwickeln. Für ältere Menschen allerdings, die kein Online-Banking nutzen, würde der Verlust der Bankfiliale vor Ort eine echte Einschränkung bedeuten.
Das mag genügen, um einschätzen zu können, wie hoch das gute Ergebnis dieses Geschäftsberichtes 2014 der Kreissparkasse Nordhausen, von dem die Zeitungen berichten, einzuschätzen ist. Und dieses gute Ergebnis entgegen dem allgemeinen Trend, hat Namen: Wolfgang Asche (Vorstandsvorsitzender), Thomas Seeber (Vorstandsmitglied, beide Sparkassendirektoren) und Sebastian Gräser (Abteilungsleiter Vorstandssekretariat). Und nicht von ungefähr bilden im Bild Tafeln den Hintergrund, die erkennen lassen, auf was dieser Erfolg beruht. Es sind Zahlen, die zumindest erahnen lassen, welche Anstrengungen des Vorstands samt ihren Mitarbeitern notwendig waren, dieses Ergebnis zu erzielen. Das man auch zukünftig erwarten kann, wie Wolfgang Asche versicherte.

Und diesen Eintrag kann ich nicht schließen, ohne auf das gesellschaftliche, kulturelle, sportliche und soziale Engagement der Kreissparkasse hingewiesen zu haben. Nicht zuletzt (beispielhaft) erkennbar durch ein Buch zum Luther- Themenjahr 2015 "Reformation – Bild und Bibel“ herausgegeben von der Kulturstiftung Hessen-Thüringen, das den Pressevertretern vorgelegt wurde. Und zugleich signalisiert, dass das auch weiter fortgesetzt werden soll. Also gilt auch weiter: „Sparkasse: Gut für die Region“

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