Weihbischof Heinrich vertrat die katholische Kirche in Deutschland
Bei
der heutigen Mahnwache für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland
und für Meinungs- und Religionsfreiheit um 18.00 Uhr am Pariser Platz in
Berlin (Brandenburger Tor) nahm Weihbischof Dr. Matthias Heinrich
(Berlin) für die Deutsche Bischofskonferenz teil. Auch Prälat Dr.
Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe
(Katholisches Büro) in Berlin, war anwesend. Mit der Mahnwache, zu
der der Zentralrat der Muslime in Deutschland und die Türkische
Gemeinde zu Berlin aufgerufen hatten, sollte nach dem Attentat auf die
Journalisten der Pariser Zeitschrift Charlie Hebdo und den Morden in
einem jüdischen Supermarkt ein Zeichen des Friedens und der Toleranz
gesetzt werden.
„Bei
allem, was die Religionen trennen mag – es eint uns der Wille, uns
nicht gegeneinander aufbringen zu lassen“, betont Weihbischof Heinrich,
der bei der Mahnwache als Vertreter der katholischen Kirche in
Deutschland sprach. Aber es stellen sich, so Weihbischof Heinrich, auch
Fragen – nicht nur an die muslimischen Gemeinschaften, sondern
letztlich an uns alle. Denn die Täter von Paris seien in Frankreich
aufgewachsen. Von dort wie auch von anderen europäischen Ländern zögen
junge Muslime nach Syrien und in den Irak, um Krieg zu führen. „Sie
verstehen sich als Dschihadisten, als ‚heilige‘ Krieger, ohne zu merken,
dass sie dabei gegen Gott in den Krieg ziehen. Was ist hier falsch
gelaufen? Was verursacht das Gefühl der abgrundtiefen Fremdheit, ja des
Hasses gegenüber unseren westlichen Gesellschaften, die doch in
beachtlichem Maße Freiheit und auch Lebenschancen bereitstellen?“ Obwohl
sich in die Antwortversuche viel Ratlosigkeit mische, so Weihbischof
Heinrich, dürfe niemand diesen Fragen ausweichen.(19.46)
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