Manuela Schwesig zum Start des neuen Bundesprogramms "Demokratie leben!"
Im Kampf gegen gewaltbereite Islamisten setzt die Bundesregierung verstärkt auch auf Präventionsarbeit. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: "Ein Schwerpunkt im neuen Bundesprogramm 'Demokratie leben!' ist die Prävention gegen gewaltorientierten Islamismus."
Die
Mittel für das Programm seien deshalb im vergangenen Jahr um
zehn Millionen Euro auf insgesamt 40,5 Millionen Euro aufgestockt
worden. "Wir müssen verhindern, dass junge Menschen extremistischen
Rattenfängern auf den Leim gehen," so Manuela Schwesig.
"Durch präventive Maßnahmen müssen wir menschenverachtenden Ideologien
den Resonanzboden entziehen und die Jugendlichen erreichen, bevor etwas
passiert."
Das am 1. Januar gestartete Bundesprogramm "Demokratie leben! - Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" -
stärkt die Zivilgesellschaft gegen demokratiefeindliche Tendenzen. Mit
40,5 Millionen Euro für 2015 stehen dafür mehr Mittel zur Verfügung als
jemals zuvor. Die fünfjährige Laufzeit des Bundesprogramms schafft
außerdem Kontinuität und Planungssicherheit für Vereine, Träger und
Organisationen.
Manuela Schwesig: "In Sachen
Prävention fangen wir zum Glück nicht bei Null an, sondern wir können
zum Beispiel auf unsere Erfahrungen bei der Beratung ausstiegswillliger
Rechtsextremisten aufbauen."
In allen 16 Bundesländern unterstützt das Bundesfamilienministerium
die Weiterentwicklung der bisherigen Beratungsnetzwerke zu
Demokratiezentren. Vor allem die Beratungsangebote zum Thema
gewaltorientierten Islamismus bzw. Dschihadismus sollen ausgebaut
werden. Zugleich werden die Beratungsangebote für Opfer rechter Gewalt
ausgebaut.
Das Bundesfamilienministerium
unterstützt zugleich insgesamt 179 Städte, Gemeinden und Landkreise
dabei, im Rahmen von lokalen "Partnerschaften für Demokratie"
Handlungskonzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt zu
entwickeln und umzusetzen. Bürgerinnen und Bürger arbeiten hier Hand in
Hand mit Verwaltung und Politik an Lösungen für ihren Ort. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend strebt an, insgesamt deutschlandweit bis zu 230 Kommunen zu fördern.
Insgesamt
arbeiten 90 Modellprojekte zu ausgewählten Phänomenen gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit und zur Demokratiestärkung im ländlichen Raum
sowie in dem Bereich Radikalisierungsprävention. Die Themenfelder
reichen von aktuellen Formen des Antisemitismus, der
Islam-/Muslimfeindlichkeit über linke Militanz, Antiziganismus,
Homophobie und Transphobie bis hin zu unterschiedlichen
Radikalisierungsphänomenen.
Erstmals unterstützt das Bundesfamilienministerium
längerfristig auch eine Auswahl bundeszentraler Träger, die in Ihrer
Arbeit gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit
bundesweit bedeutsam sind. Zur Entwicklung einer bundesweit tätigen
Infrastruktur werden zunächst 13 Partner, wie beispielsweise die Amadeu
Antonio Stiftung oder die Türkische Gemeinde in Deutschland unterstützt.
Weitere Träger sollen noch Anfang 2015 folgen.
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