Noch immer bin ich dabei, die vielen Berichte zu den Vorgängen am Montag um
Pegida zu sichten und zu ordnen, es zeichnet sich dabei aber schon
ab, dass nicht nur die Politik uneins ist – angeblich und
neuerdings auch die FDP – sondern auch die Medien. Und da vor allen
die Presse. Während etwa „Bild“ oder auch die „Lausitzer Rundschau“ klar Stellung gegen Pegida bezieht, hat man bei anderen
Zeitungen den Eindruck, sie wollten sich unter dem Aspekt objektiver
Berichterstattung das Thema noch lange erhalten. Und nachdem man mir
in letzter Zeit gelegentlich unterstellte, ich hätte etwas gegen die
Presse, will ich hier auf das „Handelsblatt“ verweisen, dessen
Montags-Kommentator Hans Peter Siebenhaar sich gerade am vergangenen
Montag recht ausführlich mit der „Lügenpresse“ befasste, die
bei den Pegida-Demonstrationen immer wieder den Reportern zugerufen
wird. (Dessen Lektüre empfohlen sei.) Daraus hier ein Auszug: „Um
die Medienfreiheit ist es mittlerweile so schlecht bestellt wie seit
Jahrzehnten nicht mehr. Fast überall in Europa ist sie auf dem
Rückzug. . . Eine Welt mit immer komplexeren Herausforderungen ist
der ideale Humus für absurde Manipulationstheorien. Die Liste
komplizierter Themen ist lang: Islam, Immigration, Harzt IV,
Euro-Krise, Ukraine-Konflikt, Aufstieg der Autokraten etc. Wer die im
Internet kursierenden Kommentare aus der Deckung der Anonymität
sorgfältig liest, wird erschrecken, welcher hanebüchene Unsinn über
die angeblich von geheimen Mächten und Staaten gelenkten Medien verzapft
wird. Krude Spekulationen soweit das Auge reicht. . .Nur im
kritischen Dialog mit den Angreifern kann die Lüge von der
„Lügenpresse“ entlarvt werden. Mit Totschweigen oder Ausgrenzen
geht das nicht. Doch für einen nachhaltigen und tiefgehenden Diskurs
bedarf es der Bereitschaft von beiden Seiten. Genau das ist das
Problem.“ (Ende des Auszugs). Das ist – zugestanden – aus dem
Zusammenhang genommen, aber es lässt, meine ich, die Problematik
erkennen. Und die allgemeine Berichterstattung gerade zu den
Pegida-Demonstartionen lässt sie einmal mehr deutlich werden.
Letztlich
aber stellt sich doch wohl die Frage, wie das alles weitergeht? Hier
Pegida-Demonstrationen, dort Anti-Pegida-Demos. Wenn man ersteren das
Licht ausdreht wie in Köln, kann man das natürlich als „mutiges
Zeichen“ dagegen werten. Das vielleicht sogar eine gewisse Wirkung
zeigt. Und wenn es die Gegendemonstranten nicht beim Demonstrieren
beließen, sondern in größeren Umfange Wohnungen für Flüchtlinge
zur Verfügung stellten, wäre das meines Erachtens überzeugender.
Und einer Lösung des Problems näher. Vielleicht aber finde ich bei
weiterer Sichtung der Berichte dazu entsprechende Hinweise!? Für
mich jedenfalls ist jeder Mensch der Achtung wert, ganz gleich, woher
er kommt und welcher Religion er angehört, wenn er sich als
vernünftiger Zeitgenosse zu erkennen gibt. Und als kleine Randbemerkung: Zu meinen
Vorsätzen nicht nur für dieses Jahr gehört das Bemühen, wenn möglich, jeden Tag einige vernünftige Worte oder Sätze in gesprochener oder
geschriebener Form von mir zu geben!?
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