Mich beschäftigt hier und
nachfolgend das Thema Sterbehilfe. Ausgelöst durch den „Leserbrief
des Jahres zum Thema Sterbehilfe“ der „Thüringer Allgemeine“
am letzten Tag des Jahres 2014. Nach der Lesart läge die Frage nahe,
ob sich die Auszeichnung durch das behandelte Thema erklärt, oder
durch die große Sachlichkeit, in der dieser Leserbrief gehalten ist.
Was ja selten genug der Fall ist.
Nun zieht sich ja die
Diskussion zum Thema Sterbehilfe durchs gesamte Jahr 2014 unter den
unterschiedlichsten Gesichtspunkten, von denen es eine ganze Menge
gibt. Dabei verbietet sich meines Erachtens jede Polemik. Für mich
schon deshalb, weil ich mich immerhin in einem Alter befinde, in
denen der Abschied absehbar ist. Der tunlichst „in Würde“
erfolgen sollte. Darum geht es ja auch in diesen Leserbrief der TA.
In dem der Autor meint, es gehöre zum ärztlichen Selbstverständnis
eines Arztes, Menschen zu helfen, aber auch, professionelle Hilfe
unter allen Umständen und gerade auch bei einem Sterbewunsch zu
gewährleisten. Und diese Hilfe nicht in der schwersten Stunde
eines Menschen aus formalen Gründen zu entziehen.
Demgegenüber hat
Ärzte-Präsident Professor Frank Ulrich Montgomery bisher alle
Vorstöße zurückgewiesen, Ärzte könnten zur Suizidbeihilfe
herangezogen werden.
"Wer Ärzte an
‚qualitätsgesicherten, klinisch sauberen‘ Suiziden beteiligen
will, verwischt die Grenze zur Tötung auf Verlangen und zur
Euthanasie", sagte Montgomery im August dem Magazin "Focus".
Und die katholische Kirche?
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen rief gerade in seiner
Weihnachtspredigt zur Achtung der Menschenwürde auf. Das Wort von
der Würde des Menschen sei in der Diskussion um aktive Sterbehilfe
oder assistierten Suizid in aller Munde. „Viele berufen sich darauf
und nehmen sie für sich und ihre mitunter ideologischen Ziele in
Anspruch“, gab der Bischof in seiner Weihnachtspredigt zu bedenken.
„Sie sprechen über Würde, aber meinen sie auch das, was sie
sagen?“
Ich will es damit bewenden
lassen und nur noch bemerken, dass es im November im Bundestag eine
ausführliche Debatte um das Thema Sterbehilfe gab (Übertragen auf
Phönix) , die sich durch ungewöhnlich große Sachlichkeit
auszeichnete. Der in diesem Jahr (November?) eine gesetzliche
Regelung zur Sterbehilfe folgen soll. Ob dann alle Unklarheiten
beseitigt sind, bleibt abzuwarten.
Und eine letzte Bemerkung: in
den USA gibt es gegenwärtig in drei Bundesstaaten die Möglichkeit
des ärztlich begleiteten Suizid. In Oregon ließen sich im
vergangenen Jahr 1200 Patienten in aussichtsloser Situation
„erlösende“ Mittel verschreiben. Genommen haben es dann 800, wie
die Gesundheitsbehörde meldete. Der allerletzte Entschluss bedarf
also dann trotz der Ausweglosigkeit auch noch der Überwindung.
Bekannt ist die Tragik der krebskranke Amerikanerin Brittany Maynard,
die sich nach eigener Ankündigung das Leben nahm. Das aber könnte
noch Thema eines eigenen Eintrags sein.
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