In
der „Nordhäuser Allgemeine“ vom Dienstag fand ich unter anderem
einen Bericht zum Ergebnis einer in den Herbstferien stattgefundenen
ersten Befragungsrunde von Wanderern, Einheimischen und Gästen im
Südharz zu deren Eindrücken und Erfahrungen zu dieser Landschaft
und deren Wanderbarkeit. Über die jetzt – so lese ich – die
Arbeitsgruppe zum Projekt „Besucherleitsystem für die Region des
Naturparks Südharz“ des Vereins für Wirtschaftsentwicklung der
Region Nordhausen debattiert. Nachdem diese Befragung ergab, dass die
Wanderer insgesamt mit dem vorgefundenen Verhältnissen zufrieden
sind. 96 Prozent der Befragten würden den Südharz zum Wandern
weiterempfehlen und fast 90 Prozent sind mit der Erreichbarkeit der
Wege zufrieden. „Allerdings findet rund ein Drittel der Befragten
die Wegweisung und den Zustand vieler Wege verbesserungswürdig“,
heißt es in dem Bericht.



Und
nun beschäftigt mich dieses Ergebnis doch etwas mehr als nur im
bequemen Stuhl in der warmen Stube. Ich will dazu auch nicht in
erster Linie meine eigenen Eindrücke und Erfahrungen als doch
einigermaßen ambitionierter Wanderer durch das Naherholungsgebiet
Nordhausens und des Südharzes ins Feld führen. Und auch nicht
überlegen, ob sich die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe nicht auch
ein eigenes Bild über dieses Wandergebiet mit seinen Wegen machten.
Es ist nämlich noch nicht lange her, dass die „Nordhäuser
Allgemeine“ allein den herausragenden
„Karstwanderweg“ durch
den Landkreis eine ganze Seite widmete – nämlich am 02. November –
und dabei zu dem Ergebnis kam, er friste ein Schattendasein. Und der
NA-Leser Bodo Schwarzberg am 22.12. Anlass sah, in dieser Zeitung
einen begrenzten Teil dieses Karstwanderweges in Augenschein zu
nehmen und zu beschreiben (Zitat): „Leser Bodo
Schwarberg ist entsetzt über den Zustand des Karstweges zwischen der
Straße Woffleben-Hörningen und dem Igelsumpf.“ (Ende des Zitats).
Auf
etwa 700 Metern habe er den zertifizierten Wanderweg praktisch
zerstört durch die Forstbewirtschaftung vorgefunden. Und im
NA-Bericht vom 02. November wird Andrè Richter vom Südharzer
Tourismusverband mit der Aussage zitiert: „Die Wege seien eben für
die Waldbewirtschaftung angelegt, nicht für Wanderer. Entsprechend
müsse man mit vorübergehend zerfahrenen Wegen leben“ (Ende des
Zitats) Und unter „Fakten zum Weg“ heißt es: „Der Weg verläuft
ausschließlich auf vorhandenen Landwirtschafts- und Forstwegen“.
Wenn also (auch) dieser Weg im GPS-System Berücksichtigung finden
soll, bin ich schon heute neugierig, ob dann jeweils die durch den
Forstbetrieb in Mitleidenschaft gezogenen oder gar zerstörten Teile
angezeigt werden?

Wenn
die Wanderer also schon bei dem zertifizierten Karstwanderweg mit
derartigen Einschränkungen und Behinderungen rechnen müssen, um
wieviel mehr dann bei den benachbarten oder nachrangigen Wegen? Es
mutet mir geradezu einfältig an, wenn ich in bezuggenommenen Bericht
lese, dass die Besucherbefragung durch eine Analyse des vorhandenen
Wegenetzes, vorrangig in den FFH-Gebieten im Naturpark Südharz
flankiert werde. Wenn diese Wege doch zeitweise kaum oder gar nicht
genutzt werden können? Ich denke, die Überlegung sollte eher sein,
wer denn diese Wege unterhält oder nach „zeitweiser Zerstörung“
in einer angemessenen Zeit wieder instand setzt?
Und
nun will ich doch zum Schluss – wieder einmal – betonen, dass ich
dieses Naherholungsgebiet des Südharzes schön, sehr schön sgar,
und wander-“würdig“ finde. Nur wird es den Wanderern durch den
Zustand der Wege nicht leicht gemacht, diese schöne Natur zu
genießen. Trotz zunehmender Sitzgelegenheit und – wie ich meine –
guter Wegweisungen. Und hier noch einige bildliche Beispiele dafür
vom Karstwanderweg von Höhe Rüdigsdorf ostwärts bis
Roßmaqnnsbachtal.
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