Donnerstag, 23. Januar 2014

Zufriedene Wanderer im Südharz?

In der „Nordhäuser Allgemeine“ vom Dienstag fand ich unter anderem einen Bericht zum Ergebnis einer in den Herbstferien stattgefundenen ersten Befragungsrunde von Wanderern, Einheimischen und Gästen im Südharz zu deren Eindrücken und Erfahrungen zu dieser Landschaft und deren Wanderbarkeit. Über die jetzt – so lese ich – die Arbeitsgruppe zum Projekt „Besucherleitsystem für die Region des Naturparks Südharz“ des Vereins für Wirtschaftsentwicklung der Region Nordhausen debattiert. Nachdem diese Befragung ergab, dass die Wanderer insgesamt mit dem vorgefundenen Verhältnissen zufrieden sind. 96 Prozent der Befragten würden den Südharz zum Wandern weiterempfehlen und fast 90 Prozent sind mit der Erreichbarkeit der Wege zufrieden. „Allerdings findet rund ein Drittel der Befragten die Wegweisung und den Zustand vieler Wege verbesserungswürdig“, heißt es in dem Bericht.

Und nun beschäftigt mich dieses Ergebnis doch etwas mehr als nur im bequemen Stuhl in der warmen Stube. Ich will dazu auch nicht in erster Linie meine eigenen Eindrücke und Erfahrungen als doch einigermaßen ambitionierter Wanderer durch das Naherholungsgebiet Nordhausens und des Südharzes ins Feld führen. Und auch nicht überlegen, ob sich die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe nicht auch ein eigenes Bild über dieses Wandergebiet mit seinen Wegen machten. Es ist nämlich noch nicht lange her, dass die „Nordhäuser Allgemeine“ allein den herausragenden
„Karstwanderweg“ durch den Landkreis eine ganze Seite widmete – nämlich am 02. November – und dabei zu dem Ergebnis kam, er friste ein Schattendasein. Und der NA-Leser Bodo Schwarzberg am 22.12. Anlass sah, in dieser Zeitung einen begrenzten Teil dieses Karstwanderweges in Augenschein zu nehmen und zu beschreiben (Zitat): „
Leser Bodo Schwarberg ist entsetzt über den Zustand des Karstweges zwischen der Straße Woffleben-Hörningen und dem Igelsumpf.“ (Ende des Zitats).
Auf etwa 700 Metern habe er den zertifizierten Wanderweg praktisch zerstört durch die Forstbewirtschaftung vorgefunden. Und im NA-Bericht vom 02. November wird Andrè Richter vom Südharzer Tourismusverband mit der Aussage zitiert: „Die Wege seien eben für die Waldbewirtschaftung angelegt, nicht für Wanderer. Entsprechend müsse man mit vorübergehend zerfahrenen Wegen leben“ (Ende des Zitats) Und unter „Fakten zum Weg“ heißt es: „Der Weg verläuft ausschließlich auf vorhandenen Landwirtschafts- und Forstwegen“. Wenn also (auch) dieser Weg im GPS-System Berücksichtigung finden soll, bin ich schon heute neugierig, ob dann jeweils die durch den Forstbetrieb in Mitleidenschaft gezogenen oder gar zerstörten Teile angezeigt werden?
Wenn die Wanderer also schon bei dem zertifizierten Karstwanderweg mit derartigen Einschränkungen und Behinderungen rechnen müssen, um wieviel mehr dann bei den benachbarten oder nachrangigen Wegen? Es mutet mir geradezu einfältig an, wenn ich in bezuggenommenen Bericht lese, dass die Besucherbefragung durch eine Analyse des vorhandenen Wegenetzes, vorrangig in den FFH-Gebieten im Naturpark Südharz flankiert werde. Wenn diese Wege doch zeitweise kaum oder gar nicht genutzt werden können? Ich denke, die Überlegung sollte eher sein, wer denn diese Wege unterhält oder nach „zeitweiser Zerstörung“ in einer angemessenen Zeit wieder instand setzt?

Und nun will ich doch zum Schluss – wieder einmal – betonen, dass ich dieses Naherholungsgebiet des Südharzes schön, sehr schön sgar, und wander-“würdig“ finde. Nur wird es den Wanderern durch den Zustand der Wege nicht leicht gemacht, diese schöne Natur zu genießen. Trotz zunehmender Sitzgelegenheit und – wie ich meine – guter Wegweisungen. Und hier noch einige bildliche Beispiele dafür vom Karstwanderweg von Höhe Rüdigsdorf ostwärts bis Roßmaqnnsbachtal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen