Seit
September ist der junge Bassist Florian Kontschak Ensemblemitglied im
Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen. In zwei Produktionen
sang er sich in die Herzen des Publikums: als Bartolo in „Die
Hochzeit des Figaro“ und als Professor Würmchen in „Der
Vogelhändler“. Nun präsentiert er sich im 6. Sinfoniekonzert des
Loh-Orchesters Sondershausen als Orchesterliedsänger. Im Programm
„Shakespeare in Love“ wird er die „Sechs Romanzen nach Versen
englischer Dichter“ von Schostakowitsch vortragen.
Nordhausen
ist sein erstes Festengagement als Solist. „Das war das beste, was
ich erwischen konnte – gute Partien an einem kleineren Haus“,
strahlt der Künstler, der sich in Nordthüringen und mit seinen
Nordhäuser Kollegen sehr wohl fühlt. Dass sein Weg ihn eines Tages
auf die Opernbühne führen würde, war keineswegs von Beginn an
klar. Zwar hatte Florian Kontschak schon als Kind Klavierunterricht.
Doch die Musik war nur ein Hobby. Beruflich schwebte ihm etwas
Technisches vor, er wollte Ingenieur werden. Erst in der letzten
Minute entschied er sich für das Studium der Schulmusik mit dem
Hauptfach Klavier.
„Mit
Opern wollte ich nichts zu tun haben, das konnte ich mir gar nicht
vorstellen“, erinnert er sich. Zum Studium der Schulmusik gehörte
aber auch „Zwangsgesangsunterricht“, Stimmbildung als
Pflichtfach, was Kontschak wider Erwarten großen Spaß machte. So
entschloss er sich, parallel Konzert- und Oratoriengesang zu
studieren. „Ich wollte unterrichten und nebenbei Konzerte geben“,
so stellte er sich sein Berufsleben vor. Doch dann war am
Staatstheater Karlsruhe eine halbe Stelle im Opernchor zu besetzen,
er bekam sie auf Anhieb und lernte die Welt des Musiktheaters kennen.
Und wollte schnell mehr: „Man steht hinten im Chor und vorne packt
ein Solist seine Stimme aus. Ich wollte auch da vorne stehen.“
Obwohl
ihn der Karlsruher Chorleiter gerne behalten hätte – in einer
vollen Stelle inzwischen – wählte Kontschak ein Masterstudium
Operngesang. Schon ein Jahr später kam er ins Opernstudio des
Staatstheaters Karlsruhe. Er sang viele Partien, im „Tannhäuser“,
im „Vetter aus Dingsda“, in „Rigoletto“ und vielem mehr. „Das
fühlte sich schon an wie ein Festengagement als Solist, ich habe
viel gelernt“, resümiert er seine Zeit im Opernstudio. Von
Karlsruhe aus, wo seine Frau mit seiner 13 Monate alten Tochter lebt,
ging es direkt ins Festengagement nach Nordhausen.
Nun
freut sich Florian Kontschak auf die Proben mit dem Loh-Orchester und
die beiden Vorstellungen des 4. Sinfoniekonzerts: „Besonders gut
gefällt mir an den Liedern ihre einzigartige Kombination von
Schlichtheit und Dramatik. Aber auch der inhaltliche rote Faden von
Freundschaft auf der einen und Tod auf der anderen Seite“. Wer den
jungen Bassisten als Konzertsänger erleben möchte, erhält Karten
für das 4. Sinfoniekonzert „Shakespeare in Love“ an der
Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der
Sondershausen-Information (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter
www.theater-nordhausen.de
und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester
Sondershausen GmbH.
Foto
Florian Kontschak: Tilmann Graner
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