Montag, 6. Januar 2014

Journalismus auch 2014 heißes Thema?

Um mit einen eher belanglosen Einstieg zu beginnen: ich sehe und höre jetzt zu Beginn meines Eintrags die Reportage über den letzten Wettbewerb der Vier-Schanzen-Tournee in Bischofshofen und dabei fällt mir wieder das Ergebnis der jüngsten Image-Studie des demoskopischen Instituts Allensbach ein, nach dem Moderatoren am untersten Ende der Tabelle zu finden sind. Und selbst da gibt es noch Unterschiede, wie ich einmal mehr feststelle. Ich will das hier aber nicht weiter erörtern, jeder mag sich sein Urteil bilden, der (Sport-)Wettbewerbe verfolgt.
Davon abgesehen aber endete das Jahr 2013 mit Debatten über den Journalismus und auch im Jahr 2014 deutet sich schon jetzt eine Fortsetzung in ähnlicher Art an. Schließlich ist der Medienwandel in vollem Gange und die Frage „Warum noch Journalismus?“ wird weiter auf eine belastbare Antwort warten müssen.
Vor einigen Tagen erhielt ich von „verdi“, meiner Gewerkschaft, ein Schreiben – wie alle organisierte freien Journalisten und (bereits) arbeitende Solo-Selbständige. Verdi zeigt sich politisch aktiv für die besonderen Belange der Selbständigen und Freien. Und anerbietet Beratung und Informationen zu allen Fragen rund um das Selbständigen-Dasein. Und wer sich nicht nur informieren, sondern auch mitmachen möchte, dem werden dazu viele Gelegenheiten geboten.
So weit, so gut. Verdi motiviert damit seine in der Medienbranche tätigen Mitglieder und flankiert damit – zufällig oder systematisch – den Appell des ehemaligen Redaktionschefs von „Hamburger Morgenpost“ und „Bild Hamburg“, Matthias Onken. Der Journalisten mehr Mut zum Neustart wünscht. In einem Beitrag für das Fachmagazin „medium magazin“ schrieb Onken, der Sprung vom leckgeschlagenen Schiff des Journalismus sei nicht in erster Linie mutig, sondern einfach naheliegend. „Im Wasser ums Schiff schwimmt so viel herum, das sich eignet, einen vor dem Ersaufen zu bewahren. Man muss es nur als solches erkennen und zugreifen.

Ich muss und will eine solche mögliche Entwicklung oder auch Entscheidung hier nicht weiter erläutern, weil sie für mich doch nur mehr theoretische Bedeutung hat. Immerhin aber finde ich interessant, dass ich seitens meiner Gewerkschaft noch berücksichtigt werde. Vielleicht auch als Reaktion auf eine nach Leipzig geschickte Stellungnahme zu meiner Auffassung zur Entwicklung des Journalismus am lokalen Beispiel. Mich aber noch einmal über meinen Blog hinaus zu engagieren, dafür ist die Perspektive doch schon aus demografischen Überlegungen nicht (mehr) sicher genug. Den aber will ich weiter intensiv pflegen. Wobei mein Interesse darauf gerichtet ist, dass professioneller Journalismus, also Zeitungen mit Leitartikeln, lokaler Berichterstattung, Reportagen und Analysen erhalten bleiben. Ohne diese Problematik hoch zu hängen ist das meines Erachtens auch eine Frage der Demokratie. Die ohne lokale Tageszeitungen um einiges ärmer wäre. Sie wäre dann noch eine Demokratie, in der das lokale Geschehen nur noch von Bloggern, Bürgerreportern und Bratwurstjournalisten bearbeitet und darüber berichtet wird. Die lokale Szenerie zeigt meines Erachtens bereits derartige Tendenzen. Übrigens beklagt u.a. auch Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, derartige Tendenzen. Nach seiner Auffassung führe das zu einer Situation, in der sich Qualitätsmedien nur noch auf das große Ganze konzentrieren und den Blick für das große Kleine aus den Augen verlieren. „Und sie wäre vielleicht eine Demokratie, in der sich Journalisten nicht mehr als Wachhunde der Demokratie, sondern als brave Schoßhunde begreifen, die den Mächtigen nicht mehr ans Bein pinkeln wollen.“ (Ende des Zitats).(20,32 Uhr)

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