Donnerstag, 9. Januar 2014

SüdharzKlinikum sublimiert Krebsbehandlung

Im Klinikum Nordhausen wird seit 14 Jahren Bewegungsbestrahlung angewandt, hieß es in der Einladung des Nordhäuser Südharzklinikums zur gestrigen Präsentation des Linearbeschleunigers der zur Zeit modernsten Version Seit 2009 wird danach im Klinikum die sogenannte IMRT-Bestrahlungsmethode Rapid Arc der Firma Varian praktiziert. Für Ärzte, sonstige Fachleute und natürlich einschlägig betroffene Patienten sind das vertraute Maschinen, Behandlungsmethoden und Begriffe, als eingeladener Laie war ich neugierig auf die angekündigten Vorträge, von denen ich mir Aufschlüsse erhoffte.

Und die erhielt ich dann auch bereits durch die Begrüßung der Gäste, die der Einladung gefolgt waren, und der Einführung in die Präsentation durch Dr. Wolfgang Oehler, Chefarzt der Klinik für Radioonkologie/Strahlentherapie des SüdharzKlinikums. Direkt die Presse ansprechend erklärte er, dass es sich bei IMRT (Intensitätsmodulierte Strahlentherapie) um eine Fortentwicklung der konformalen Bestrahlung handelt, die mit einem sehr hohen planerischen und technischen Aufwand verbunden ist. Grundlage dieser Bestrahlungsplanung ist dabei die (herkömmliche) Computertomographie. Bei der IMRT werden jedoch im Gegensatz zur konformalen Bestrahlung
zusätzlich aufwändige geräte- und rechentechnische Methoden angewendet, die es erlauben, besonders fein justierte Bestrahlungsfelder zu verwenden. Dadurch können besonders hohe Bestrahlungsdosen angewendet oder Bestrahlungen in der Nähe besonders empfindlicher Organe durchgeführt werden, etwa bei der Bestrahlung von Prostata- und Kopf-Hals-Tumoren.

Seit 2009 also wird diese Bestrahlungsmethode im Südharzklinikum praktiziert. Und gestern wurde nun zunächst einem engeren Kreis geladener Gäste mit dem ersten vollständig digitalisierten Linearbeschleuniger der Firma Varian die erste vollkommen neu entwickelte Version vorgestellt, die damit in Nordhausen erstmals zum Einsatz kommt.


Entsprechend feierlich und absolut kompetent flankiert verlief die Veranstaltung. Nach der Begrüßung und Grußworten der Träger der Klinikumgesellschaft und der Leiter des Klinikums referierte Prof. Dr. Thomas Herrmann zum Thema „Moderne Strahlentherapie – Schlüssel zur erfolgreichen Krebsbehandlung“. Mit dem ehemaligen Mitglied der Strahlenschutzkommission Deutschland und ehemaligen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie und Strahlenschutzbeauftragten hatte man den wohl kompetentesten Fachmann zur Präsentation dieses einige Millionen Euro teueren Gerätes gewonnen. Der dann auch sehr anschaulich und mit gebeamten
Bildern und Tafeln unterstützt, die Geschichte der Erkennung und Behandlung krebserkrankter Menschen und die dabei erzielten Ergebnisse (Erfolge) veranschaulichte. Im Anschluss daran wurde den Teilnehmern der Veranstaltung das Gerät und seine Funktion vor Ort vorgestellt und erklärt. Man erfuhr dabei zum Beispiel konkret, dass mit dieser Bestrahlungstechnik schwierige Situationen bei Tumoren besser behandelt werden können. Während sich nämlich der Bestrahlungskopf in wenigen Minuten einmal um den Patienten dreht, passt sich das Strahlenfeld digital immer wieder aufs Neue an den Tumor an. So wird die Bestrahlungsdosis eng an das
Behandlungsziel geformt und das Nachbargewebe optimal geschont. Da die Behandlungszeit sehr kurz ist, werden werden Lagerungsunsicherheiten minimiert. Womit – so der Aufsichtsratvorsitzende der Klinikgesellschaft (gGmbH), Prof. Dr. Heinrich Markgraf in seinem Grußwort - die bestmögliche Behandlung krebskranker Patienten im SüdharzKlinikum ermöglicht wird. Und das ist letztlich das Bestreben des Hauses, die jede mögliche Investition rechtfertigt.

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