Im
Einladungsverteiler war auch der NPD-Stadtrat aufgeführt und wurde
leider damit zu dieser Veranstaltung eingeladen. Der entsprechende
Stadtrat ist allerdings zu Veranstaltung nicht erschienen. Diese
Einladung war falsch! Geschah aber irrtümlich. Es ist absurd, jene
einzuladen, die mehrfach die Gedenkkultur genutzt haben, um die Opfer
für ihre Zwecke zu missbrauchen und zu instrumentalisieren.
Ich
habe diese Einladung als Behördenleiter zu vertreten und tue dies
auch. Die handelnden Mitarbeiter trifft keine Schuld. Sie haben mein
volles Vertrauen.
Mit
Blick auf die von ihm initiierte Veranstaltung zum Thema
„Gedenkkultur in Nordhausen“ sagte Dr. Klaus Zeh: „Ich habe
während des Treffens klar gestellt: Kommt es im Verlauf der
Veranstaltung nur ansatzweise zu Äußerungen, die dem Grundgesetz
widersprechen, die extremistisch sind, ausländerfeindlich,
antisemtisch oder in irgendeiner Art und Weise die Opfer des
Nationalsozialismus oder deren Andenken verunglimpfen, werde ich vom
Hausrecht Gebrauch machen und die entsprechenden Personen von der
Veranstaltung ausschließen. Dies habe ich auch im Gespräch mit
jenen Vertretern des „Bündnis gegen Rechts“ klar gestellt, die
die Veranstaltung verlassen hatten. Dass sie die Veranstaltung
verlassen haben, habe ich bedauert.
Ich
weise entschieden zurück, grenzwertige Äußerungen zugelassen zu
haben.
Ich
teilte und teile allerdings die Auffassung u.a. der beiden Stadträte
Dr. Manfred Schröter und Gisela Hartmann – aufgrund ihrer
Biografie, ihrer klaren antifaschistischen Einstellung und ihres
aktiven Engagements in diesem Sinne über den Verdacht einer zu weit
gehenden Toleranz erhaben -, dem Gespräch mit den anwesenden
Jugendlichen nicht auszuweichen, sondern im Gegenteil den Diskurs,
soweit inhaltlich vertretbar, zu führen. Und vor allem deren Fragen
zu beantworten, sofern sie nicht einem provokativen Zwecke dienen.
Ich
will Menschen- vor allem junge – nicht zu schnell den Verführern
verloren geben.
Das
Demokratieverständnis hat klare Grenzen: Dort, wo Opfer verhöhnt
oder missbraucht werden, wie dies mehrfach durch die NPD bei den
Veranstaltungen zur Erinnerung an die Bombardierung der Stadt
Nordhausen geschehen ist.
Sie
hat dort Grenzen, wo das Gedenken verunglimpft wird, wo
Menschenrechte auch nur ansatzweise in Frage gestellt werden.
Ich
habe heute dazu auch ein Gespräch mit Professor Dr. Volkhard Knigge
geführt, dem Leiter der Stiftung „Gedenkstätten Buchenwald und
Mittelbau-Dora.“Mit ihm habe ich ein Treffen in den kommenden Tagen
vereinbart.
Ich
würde sehr bedauern, wenn jene Mitglieder des „Bündnis gegen
Rechts“, die sich verletzt gefühlt haben, diesen Treffen nicht
mehr beiwohnen würden.
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