Eine
genauere, präzisere Überschrift fällt mir nicht ein für das, was
mich derzeit beschäftigt. Und irgendwie geht mir dabei auch eine
Bemerkung aus dem Ausstellungskatalog zur Pressefoto-Ausstellung im
Nordhäuser Bürgersaal nicht aus dem Kopf: Die Vorsitzende des
Journalistenverbandes Thüringen, Anita Grasse meinte im Editorial
des Katalogs, Texte – also das geschriebene Wort – wären
leichter misszuverstehen als Bilder. Sie bezog das zwar mehr auf
Menschen, die mit der deutschen Sprache nicht wirklich vertraut sind
– und das müssen ja nicht unbedingt Migranten sein – aber es
könnte doch auch sein, dass es an der Art und Weise liegt, in der
man seine eigenen Überlegungen und Auffassungen in Worte und Texte
fasst!?
Nun
betone ich ja gern, dass ich gar nicht für die Öffentlichkeit
schreibe und auch nicht darauf abziele, dass meine Texte gelesen
werden. Aber wenn ich gelegentlich in die Übersicht gucke, die mir
Google zu meinem Blog bietet, die also die Zahl der Nutzer anzeigt,
die meinen Blog täglich aufrufen, meine ich, dass ich meine
Überlegungen tunlichst unmissverständlich textlich formulieren und
einstellen muss.
Das
war zwar schon früher immer mein Bestreben, nur stelle ich bei
selbstkritischer Reflektierung fest, dass ich in meiner „Denke“
zunehmend Zeit brauche, Texte rational und ökonomisch zu
formulieren. Womöglich dem Alter geschuldet. Und weil ich ja ein
„Fan“ von Wolf Schneider bin, bemühe ich mich eben auch, ein
gutes Deutsch zu schreiben.
Doch
zur Sache: mich beschäftigt aktuell die Petition zu Markus Lanz nach
seinem Interview mit Sarah Wagenknecht. Und nun auch noch der Versuch
einer Gegen-Petition des Kabarettisten Dieter Nuhr. Dazu muss ich
freilich auch wieder mal einräumen, dass ich kein Mitglied bei
Facebook bin (und auch nicht zu werden gedenke), dass ich mich auch
nicht bei Twitter beteilige (und mich nicht einmal eines Handys
bediene) und deshalb zunehmend digitale Vorgänge nur insoweit
mitbekomme, als sie in den Medien – auf Papier oder im Internet –
berücksichtigt werden. Ich komme noch darauf zurück.
Mich
beschäftigt eigentlich jetzt erst der ehemalige Mitarbeiter der NSA
, Edward Snowden, weil mir seine immer neuen, und geradezu
umfassenden „Enthüllungen“ über die Aktivitäten der NSA
einerseits die Überlegung aufnötigen, welche Stellung dieser Mann
in dieser Behörde wirklich hatte, um an all das Wissen zu gelangen,
das er so nach und nach öffentlich werden lässt. Und wie es mit der
strukturellen organisatorischen Beschaffenheit der NSA bestellt ist,
einen Mitarbeiter – wie wichtig er auch gewesen sein mag – zu
einem derart weit gehenden Insiderwissen kommen zu lassen!? Und
schließlich die Frage, inwieweit man hierzulande prüft, wie
authentisch seine Aussagen wirklich sind? Kein Zweifel dass er
weitgehende Kenntnisse besitzt. Dass man aber alle seine
„Enthüllungen“ ohne weitere Beweise als glaubwürdig behandelt,
ist mir unverständlich. Vielleicht geht man auch davon aus, dass es
bei dem Umfang dessen, was seitens der NSA zugegeben wurde, nicht
mehr darauf ankommt, was darüber hinaus unbewiesen bleibt. Man
glaubt ihn ja schon, wenn er äußert, dass es so gewesen sein könnte
(etwa das Abhören von Politikern neben Angela Merkel).
Und
wenn ich im lokalen Bereich bleibe, wundere ich mich doch, welcher
Wirbel um die rechtsextremen Teilnehmer an der Versammlung zur
Gedenkkultur im Nordhäuser Rathaus gemacht wird. Ist die Demokratie
denn wirklich noch so sensibel und anfällig, dass man sich scheut,
mit drei jungen Leuten zu diskutieren, die der rechten Szene
angehören? Sie auszuschließen ist sicher die schwächste Position.
Weil man sich dadurch erspart, durch Argumente zu überzeugen. Und
die hat man doch!? Insoweit bemängele ich auch die Stellungnahme
von OB Klaus Zeh, in der er die Einladung als „versehentlich
erfolgt“ bezeichnet.
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