. . . nachdem es zuvor in den Medien um Homosexualität (am Beispiel Hitzlsperger) ging. Und heute ist Sterbehilfe aktuell. Ich habe mich aufgrund der jeweiligen Berichte sowohl zur Homosexualität als auch gestern zur Organspende geäußert. Denn immerhin regen die Berichte an, seine eigene Position dazu zu überprüfen. Und bin im Moment dabei, mir meine Auffassung zur Sterbehilfe bewusst zu machen. Nachdem ich schon in meiner Patientenverfügung meinen Willen für den Fall eines Falles festgelegt habe. Mein Glaube half mir übrigens dazu. Und ich denke, wenn man mal die Grenze des statistisch zu erreichenden Alters überschritten hat, sollte man sich schon mit diesen Problemen ganz nüchtern befassen.
Nicht unbedingt mit Homosexualität, könnte man mir entgegen halten. Falls ich nämlich nicht davon betroffen bin. Das mag auch so sein, nur hatte ich ja schon in meinen diesbezüglichen Eintrag (09.01. „Großes Spektakel um schwulen Fußballspieler“) bemerkt, dass ich noch immer auf eine plausible Erklärung von berufener Seite warte, warum allein während meiner Lebenszeit Homosexualität erst noch als abartig und Verbrechen geahndet wurde (in Nazi-Deutschland kam man dafür ins KZ), und auch danach noch bis in die sechziger Jahre (§175 StGB) strafrechtlich verfolgt wurde. Und auch heute ist Homosexualität hierzulande gesellschaftlich noch durchaus umstritten, wie allein Szenenbilder aus Fußballstadien zeigen (Talkshow Maybrit Illner). Ich muss dazu also gar nicht über den Zaun der Bundesgrenzen schauen. Damit mag es hier sein Bewenden haben.Und wenn ich bei den oben genannten Themen bleibe, kann ich das Problem der Sterbehilfe unter gesellschaftlichen Gesichtspunkten ähnlich sehen: aktive Sterbehilfe ist strafbar, passive Hilfe zum Suizid umstritten. Und die Bevölkerung insgesamt scheint es auch zu sein. Jedenfalls wird in Deutschland schon lange über eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe debattiert. Und nach einer Mitteilung der Krankenkasse DAK-Gesundheit in Hamburg sind im Ergebnis einer Umfrage mehr als zwei Drittel der Menschen in Deutschland für Sterbehilfe. Im Falle einer schweren Erkrankung möchten 70 Prozent der 1005 Befragten die Möglichkeit haben, etwa auf ärztliche Hilfe bei der Selbsttötung zurückzugreifen.Das Ergebnis zeigt jedenfalls – so DAK-Vorstandschef Herbert Rebscher – dass die Politik ein Thema diskutiert, das die Menschen sehr bewegt. „Es wird aber auch deutlich, dass es noch weiteren Aufklärungsbedarf gibt.“ Denn laut Umfrage fühlt sich die Mehrheit der Befragten „weniger gut“ (41 Prozent) oder „überhaupt nicht gut“ (16 Prozent) über die derzeit geltenden Regelungen bei der Sterbehilfe informiert. „Sehr gut“ im Bilde sehen sich nur acht Prozent, 35 Prozent „gut“. Folgt man diesem Ergebnis, bleibt immerhin die Frage offen, woher die „sehr gut“ Informierten ihre Informationen haben, bzw. warum die 16 Prozent „überhaupt nicht gut“ Informierten bisher offenbar von sich aus überhaupt nichts getan haben, um sich kundig zu machen. Angebote gibt es jedenfalls reichlich, wenn vielleicht im Tenor auch sehr unterschiedliche.
Und schon deshalb stößt nach den Ergebnissen der Umfrage die Absicht des Bundestages, das Thema – wie geplant - gesetzlich neu zu regeln, auf breite Zustimmung. 79 Prozent der Befragten finden es gut, wenn sich der Bundestag mit dem Thema Sterbehilfe beschäftigt. Vor allem die 14- bis 29-Jährigen (86 Prozent) unterstützen den Plan.
Ein
Viertel der Befragten (26 Prozent) nutzt im übrigen schon die
bereits bestehende gesetzliche Regelung der Patientenverfügung.
Darin geht es um den Willen des Patienten, ob und wie Ärzte bei
schweren Krankheiten lebenserhaltende Maßnahmen einsetzen. Weitere
48 Prozent der Befragten planen, eine Patientenverfügung zu
verfassen. 23 Prozent wollen keine. Und auch das zeigt, wie
unterschiedlich man zu dieser Problematik steht.
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