Für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sind sie wichtige
Verbündete: Lokale Allianzen sorgen als Hilfenetzwerke auf kommunaler
Ebene mit ganz unterschiedlichen Maßnahmen, die Lebenssituation von
Demenzerkrankten zu verbessern.
Zum Welt-Alzheimertag am 21. September 2014 nehmen 150 neue Standorte ihre Arbeit auf und erhalten vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über zwei Jahre 10.000 Euro für ihre Arbeit vor Ort.
Ihr
Ziel: Den Betroffenen trotz Demenz inmitten der Gesellschaft ein gutes
Leben zu ermöglichen. Zu oft sind die Betroffenen sozial ausgegrenzt,
weil die Erkrankung schambesetzt und tabuisiert ist. Deshalb sorgen die
Netzwerkpartner vor Ort für besseres Wissen zu Erkrankung und
Hilfemöglichkeiten, sie sensibilisieren das Umfeld und fördern
Verständnis und Unterstützung.
"Wir müssen gemeinsam den
Betroffenen und ihren Familien und Freunden Unterstützung bieten. Wir
dürfen sie nicht allein lassen. Mit den lokalen Allianzen schaffen wir
ihnen Räume, damit sie solange wie möglich am sozialen Leben teilhaben
können", sagte Bundesfamilienministerin Schwesig.
Zur
Nachhaltigkeit der Lokalen Allianzen ist die kommunale Unterstützung
wichtigste Voraussetzung: Kommunen sind der Ort, an dem alle als
Nachbarn, als politische Entscheidungsträger, als Arbeitgeber oder als
zivilgesellschaftliche Akteure direkt Einfluss nehmen auf die Gestaltung
unserer Lebensbedingungen im Alltag. Deshalb sollen auf kommunaler
Ebene an vorhandene Strukturen angeknüpft und Vielfalt ermöglicht
werden: Ausgangspunkte zur Bildung von Allianzen können z. B.
medizinische oder pflegerische Initiativen bzw. Strukturen, Kommunen,
Selbsthilfeorganisationen, Beratungsstellen, Kirchengemeinden, Vereine
oder Mehrgenerationenhäuser sein.
"Ich freue mich, dass so viele
Menschen mit vielfältigen Ideen und Initiativen dazu beitragen, die
Lebenssituation Demenzerkrankter zu verbessern und unsere Gesellschaft
demenzkompetent zu machen. Allen, die sich dafür meist ehrenamtlich
engagieren, möchte ich heute ganz besonders danken", so Bundesfamilienministerin Schwesig.
Bereits
seit 2012 sind in 23 Mehrgenerationenhäusern lokale Allianzen aufgebaut
worden, die im Rahmen eines Wettbewerbs von einer Jury ausgewählt
worden sind und als Piloten gefördert werden. Im September 2013 gingen
weitere 120 Lokale Allianzen an den Start, als Ergebnis eines offenen
Bewerbungsverfahrens. Im Rahmen des Bundesmodellprogramms Lokale
Allianzen für Menschen mit Demenz werden aktuell 299 Initiativen aus
Mitteln des Bundesaltenplans gefördert, bis 2017 werden es insgesamt 500
sein.
Lokale Allianzen gibt es inzwischen in allen Bundesländern.
Das Bundesfamilienministerium lässt ihre Arbeit durch die
Demenz Support gGmbH Stuttgart begleiten. In den kommenden Jahren sollen
thematische Schwerpunkte gesetzt werden, z. B. Netzwerke in ländlichen
Räumen oder Netzwerke für Migranten.
Durch jährliche bundesweite Fachtagungen und einen Austausch über die Internetseite www.lokale-allianzen.de
werden Zusammenhalt und Wir-Gefühl gefördert, so dass längerfristig ein
selbstständiges bundesweites Demenz-Netzwerk entstehen kann.Das
Programm gehört zu den Maßnahmen, mit denen das
Bundesfamilienministerium die gerade unterzeichneten Vereinbarungen der
Agenda der Allianz für Menschen mit Demenz auf Bundesebene bereits
umsetzt.
(Quelle: BMFSFJ am 19.09.14)
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