Nordhausen
(FHPN) "Die Chancen dafür stehen gut. Botsuana könnte als erstes Land
der Welt unabhängig werden von konventionellen Energien", meint Prof.
Dr.-Ing. Dieter D. Genske von der Fachhochschule Nordhausen, der auf der
internationalen Energiekonferenz in Gaborone, der Hauptstadt des
südostafrikanischen Landes, zu diesem Thema sprach.
Als
Studiendekan des neuen Masterstudiengangs „Energetisch-Ökologischer
Stadtumbau“ an der FHN folgte Dieter Genske einer Einladung der
Universität von Botsuana und hielt einen Gastvortrag zur deutschen
Energiewende und zu den Potenzialen des südafrikanischen Binnenlandes.
Während die Windpotenziale begrenzt seien und auch die Wasserkraft im
Land der Kalahari-Wüste kaum
einen Beitrag leisten könne, seien die
solaren Potenziale enorm. Nach vorsichtigen Schätzungen ließe sich pro
Jahr viermal so viel Solarenergie wie in Deutschland ernten. Und das,
obwohl Botswana nur gut anderthalb mal so groß ist wie Deutschland. Die
dezentralen Strukturen dort seien eine gute Voraussetzung für solare
Insellösungen. Das größte Problem stelle eine nachhaltige Lösung des
Nah- und Fernverkehrs dar. Für das dünn besiedelte Land, in dem etwa so
viele Menschen leben wie in Thüringen, sei eine Kombination von zum Teil
anspruchsvollen Maßnahmen notwendig. Die Regierung hat diese
Herausforderungen erkannt und beginnt bereits, auch mit deutscher Hilfe,
Konzepte zu erarbeiten und in Solarenergie zu investieren. "Bei
entsprechendem politischen
Willen kann das Land am Okavango tatsächlich
das erste der Welt werden, das die Ölmultis von ihrer Kundenliste
streichen können", so das Fazit von Professor Genske. Die Vortragsreise
wurde finanziert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD und dem
internationalen Technologienetzwerk IASTED.
Bilder:
genske_anderson:
Professor Genske im Gespräch mit Professor Anderson von der Universität
von Botsuana, einem der Organisatoren der Tagung (Foto: E.H.B.
Hess-Lüttich)
botsuana1: Auf dem Abendempfang am Lagerfeuer (Foto: E.H.B. Hess-Lüttich)
botsuana2: Professor Genske im Gespräch auf der Exkursion in die Steppe Botsuanas (Foto: E.H.B. Hess-Lüttich)
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