Wiederholt hatte ich als interessierter Bürger in der
Entstehungsphase des „Hauses, an dem früher die Nikoleikirche
stand“ und der Namensfindung für dieses Haus überlegt, warum sich
der im April 2013 gegründete Förderverein „Nikolai in foro“
nicht zu Wort meldet. Immerhin hatte er doch anlässlich seiner
Gründung verlauten lassen: „Unser Verein hat sich zum Ziel
gesetzt, das Projekt mit dem Arbeitstitel "Kulturbibliothek mit
Ratssälen" - als Nicolai Forum finanziell, materiell und ideell
zu unterstützen.“ Und das ließ konstruktive ideelle Mitwirkung
schon in der Anfangsphase erhoffen Stattdessen war nach der Gründung
zunächst nichts Konkretes mehr zu vernehmen.
Und nun stellte sich der Förderverein am Samstag zum „Tag
der offenen Tür der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ mit
einem Infostand erstmals der Öffentlichkeit vor, zusammen mit den
anderen, in Nordhausen bestehenden Fördervereinen, soweit diese
(auch) kulturell tätig sind.
Ich verzichte hier auf ein Bild dieses Standes, weil man noch mit
dessen Aufbau beschäftigt war als ich die Stadtbibliothek wieder
verließ. Und deshalb ein Vergleich in der Präsentation mit den
anderen Stände meines Erachtens nicht fair wäre.
Im Gespräch mit den dabei beschäftigen Mitgliedern des
Fördervereins „Nikolai in foro“erfuhr ich, dass der Verein
inzwischen eine neue Vorsitzende wählte, Hildegard Seidel also nach
gerade mal einem Jahr offenbar ihr Amt zur Verfügung stellte. Und
noch bevor man sich überhaupt mit einer ersten Veranstaltung
interessierten Bürgern vorgestellt hatte. Dabei hieß es doch in
Zusammenhang mit ihrer Wahl: „ Mit Frau Seidel haben wir uns eine
kompetente und engagierte Bibliotheksfachfrau und Buchhändlerin zur
Vereinsvorsitzenden gewählt, so dass wir unsere Ziele
zuversichtlich, mutig und ideenreich angehen können.“ Zwar hat
Hildegard Seidel mit der Organisation dieses „Tages der offenen Tür
der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ auch tatsächlich ihr
Gestaltungs- und Organisationstalent bewiesen, aber eben und offenbar
nicht in Verbindung oder gar im Zusammenwirken mit dem Förderverein.
Warum nicht?
Und nachdem also mit dieser Einführungs- oder
Auftaktveranstaltung die besten Bedingungen ausgelotet sind, und
kürzlich bereits im Lesesaal eine erste Lesung mit Pfarrer Bodo
Seidel stattfand, bleibt abzuwarten, wie der Förderverein seine
Vorhaben gestalten wird. Auch dazu kann ich auf seine
Gründungsphase Bezug nehmen, in der es hieß: „Es sollen
Initiativen, Aktionen und Projekte unterstützt werden, die das
gesamte Haus oder einzelne Bereiche - das Café sowie das kulturelle
Veranstaltungsangebot in allen möglichen Räumen - betreffen. Wir
wollen Kulturangebote machen und das Literaturinteresse vertiefen,
indem wir das Lesen fördern. Also fortsetzen, was die Leiterin der
Stadtbibliothek bereits begann. Ich bin also neugierig.
Um abschließend noch einmal zum Beginn meines Eintrags zu kommen
bleibt die Frage, ob der Name „Bürgerhaus“ nun endgültig ist?
Bekanntlich hatte doch Kulturdezernentin Hannelore Haase in einem
Exclusivinterview mit der „Nordhäuser Allgemeine am 2. September
geäußert (Auszug): „. . .ich fände es gut, wenn sich die Bürger
noch einmal einbringen könnten“(Ende des Auszugs). Und wie steht
der Förderverein „Nikolai in foro“ dazu?
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