Sonntag, 21. September 2014

Die neue Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“scheint „angekommen“

Dass die Chancen und Möglichkeiten, die man der neuen Stadtbibliothek im Bürgerhaus schon lange vor ihrer Fertigstellung zugestanden hatte, realistisch waren, zeichnete sich am Samstag beim „Tag der offenen Tür der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ sehr deutlich ab. Und ebenso die Hoffnung, dass deren Leiterin Hildegard Seidel, sinnvolles und konstruktives Leben in dieses Haus bringen wird. Dr. Eberhard Kusber, Vorsitzender des
Landesverbandes deutscher Bibliotheken und Leiter der Regionalbibliothek Erfurt, hatte im Festakt anlässlich der Eröffnung des Bürgerhauses in seiner Ansprache u.a. ausgeführt, dass Bibliotheken tragende Säulen lebenslangen Lernens und Treffpunkt und Zentren sozialer Kommunikation und kultureller Aktivitäten sind. Ein Platz, wo man gern hingeht, sich lange aufhält, andere Leute trifft, sich inspirieren lässt. Wo sich Realität und virtuelle Welten verknüpfen lassen. Und die neue Bibliothek „Rudolf Hagelstange“ böte dafür geradezu ideale Bedingungen.
Besucher würde am Samstag ein vielfältiges Programm erwarten neben dem ganz regulären Bibliotheksbetrieb, hatte Hildegard
Seidel im Vorfeld in Aussicht gestellt. Und so schien es auch verlaufen zu sein. Auf diese Vermutung beschränke ich mich, weil mein Durchstehvermögen zu beschränkt war, um das gesamte Programm miterleben zu können. Oder war ich nur zu früh gekommen?
Dabei war die offizielle Eröffnung im Ratssaal nach der Uhrzeit schon vorüber, als ich durch die Drehtür in die Bibliothek kam. Und mich unvermittelt inmitten der verschiedenen Fördervereine sah, die im Eingangsbereich teilweise noch dabei waren, ihre Stände aufzubauen und auszustatten. Um sie unter sich weiterwerkeln zu lassen, begab ich mich in den Ratssaal und war erst einmal beeindruckt angesichts der bis auf den letzten Platz besetzten Stuhlreihen. Vorn auf der Bühne lief ein umfangreiches Programm, das von Jugendlichen gestaltet wurde. Und sich als recht unterhaltsam erwies. Wie angekündigt, war dieses
künstlerische Gemeinschaftswerk von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung, Senioren, Künstlern und Handwerkern eigens zur Eröffnung der Stadtbibliothek konzipiert worden und vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ gefördert. Zu den Kooperationspartnern gehörten die Regelschule Lessing, die Förderschule St. Martin, die K&S-Seniorenresidenz, das DRK-Seniorenheim, die Jugendkunstschule Nordhausen e.V., die Tanzschule Taimba,
sowie das Kulturamt der Stadt Nordhausen.

Ein derartiges Bild und Programm wäre meines Erachtens als Auftaktveranstaltung in diesem Saal sehr viel geeigneter und effektvoller gewesen als die etwas missglückte Podiumsdiskussion, die dort kürzlich mit wenig Publikum stattgefunden hatte. Mein eingeschränktes Stehvermögen erlaubte mir keinen längeren Aufenthalt im Ratssaal (wer zu spät kommt . . .), um das Programm weiter zu verfolgen. Deshalb trat ich alsbald den Rückzug zurück ins Erdgeschoß an.
Dort waren die Vorbereitungen der Fördervereine zwischenzeitlich weit gediehen und als Besucher hatte ich mit zahlreichen anderen nun Gelegenheit, die in der Stadt Nordhausen bestehenden und teils sehr aktiven Fördervereine kennen zu lernen. Und jeder einzelne versuchte, sich möglichst wirkungsvoll zu empfehlen. Nicht immer typisch dem Zweck des jeweiligen Fördervereins entsprechend, also etwa mit Info-Material, dafür aber unterhaltend oder auch nahrhaft oder gar genussvoll. Nicht immer gleich offensichtlich, weil vielleicht etwas anderes attraktiver oder augenfälliger wirkte. Wie etwa gerade am Stand des Kunsthaus
Meyenburg Fördervereins, an dem dessen Vorsitzender Dr. Wolfgang Pientka doch eigentlich ausgezeichnete Weine offerierte. Katja Mitteldorf, die frisch gewählte Landtagsabgeordnete und/oder auch Christine Heidel, Leiterin des Standesamtes, ist natürlich zusammen mit Dr. Hannelore Pientka immer eine Aufnahme wert. Hatte Mitteldorf doch auch mit dem Kunsthaus im Rücken auf Plakaten für sich geworben.
Am Stand des Fördervereins Park Hohenrode wiederum sah man Tura und Heinz Jursa mit „ihrem“ gewohnten Stand mit den bekannten Angeboten und Accessoires. Und dazu ein
Kuchenangebot das zu locken vermochte.
Am Stand des Fördervereins „Nicolai in foro“ der meines Wissens erstmal wieder wirklich in Erscheinung trat, war man noch dabei, eine Pyramide mit Fettbroten aufzubauen. Der Tabakspeicher-Förderverein macht mit bedruckten Einkaufsbeuteln auf sich aufmerksam, während am Stand des Flohburg-Fördervereins vom Vorsitzenden Rainer Holdefleiß ein ausgesprochen umfangreiches Infoangebot zur Mitnahme offeriert wurde. Und es wurde rege davon
Gebrauch gemacht.
Ich nutzte noch die Gelegenheit, mich auch in der Bibliothek selbst noch etwas umzusehen, verweilte in der Ausstellung der Silberdisteln (Bilder von Roland Obst) und fand ein Stockwerk höher das herausgestellte Bücherangebot zu aktuellen Ereignissen oder Erinnerungen an frühere Ereignisse ausgesprochen zeitbezogen, wie den 1. Weltkrieg oder auch die Krise in der Ukraine.

Schon mit diesen ersten gewonnenen Eindrücken von dem Geschehen an diesem Samstag verließ ich schließlich die Bibliothek und war mir dabei sicher, dass Hildegard Seidel, die Leiterin der Bibliothek, Leben in dieses Haus bringen und es wirklich zu einem Treffpunkt und Zentrum sozialer Kommunikation und kultureller Aktivitäten zu machen vermag. Und wie ich beiläufig hörte, soll ja auch im kommenden Jahr der Landes-Bibliothekstag in Nordhausen stattfinden. Man darf sich auch darauf schon freuen.

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