Zum
WM-Start in Brasilien informieren Bundesjugendministerin Manuela
Schwesig und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel über die
neue Internetplattform www.nicht-wegsehen.net
Heute (Donnerstag) beginnt die
Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien mit dem Eröffnungsspiel
in Sao Paulo. Bei diesem medial weltweit übertragenen
Großereignis geht es um sportliche Leistungen, um Fair Play und
gegenseitigen Respekt.
Anlässlich der Fußball-WM kommen
mehr als eine halbe Million internationale Touristen und
Geschäftsreisende nach Brasilien. Sie interessieren sich in
erster Linie für den Fußball. Ihnen und uns allen wünschen wir
ein spannendes und ereignisreiches Fußballfest.
Leider gibt es aber auch Reisende,
die die Anonymität im Urlaub nutzen, um Kinder und Jugendliche
sexuell zu missbrauchen. Den meisten Touristen ist es nicht
gleichgültig, was um sie herum im Urlaubsland geschieht. Sie
wissen aber oft nicht, wohin sie sich wenden können, um diese
Verbrechen zu melden.
Die Kinderrechtsorganisation ECPAT
Deutschland e.V., der Bundesverband der Deutschen
Tourismuswirtschaft (BTW) und der Deutsche ReiseVerband (DRV)
haben deshalb die Internetplattform www.nicht-wegsehen.net
ins Leben gerufen. Reisende haben die Möglichkeit, über diese
Plattform Verdachtsfälle direkt beim Bundeskriminalamt anzuzeigen
oder andere Hinweise auf sexuelle Gewalt und Ausbeutung gegenüber
Kindern zu melden, ganz gleich, ob sie sich im Urlaub aufhalten
oder geschäftlich unterwegs sind. Das ist wichtig, denn wenn ein
Täter ein Kind im Ausland sexuell missbraucht, kann er nach
deutschem Strafrecht belangt werden.
"Sexuelle Ausbeutung von
Kindern und Jugendlichen ist ein schweres Verbrechen", sagt
Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend. "Sehen Sie nicht weg!
Jeder Hinweis kann dazu beitragen, die Täter besser zu verfolgen
und Kinder zu schützen", appelliert Schwesig.
"Die Behörden sind auf
Hinweise auch von Touristen angewiesen, um solche Straftaten zu
verfolgen", so Bundeswirtschaftsminister
Sigmar Gabriel, der auch für den Tourismus
zuständig ist. "Es ist richtig und wichtig, dass sich auch
die Branchenverbände an der dringend erforderlichen
Aufklärungsarbeit beteiligen."
Mit der Website
www.reportchildsextourism.eu
gibt es ein entsprechendes Onlineangebot auch in englischer
Sprache.
Auch internationale
Fußballspieler, wie zum Beispiel Kaká, rufen dazu auf, Kinder
gegen sexuelle Ausbeutung während der Fußballweltmeisterschaft
in Brasilien zu schützen. Mit der neuen Meldeadresse sollen
deshalb in den nächsten Wochen insbesondere Fußballfans
angesprochen werden, die nach Brasilien reisen.
Die deutschlandweit einheitliche
Meldeadresse ist Bestandteil der trilateralen Kampagne zum Schutz
von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus. Die Kampagne
wurde vor vier Jahren durch Deutschland, Österreich und die
Schweiz unter dem Motto "Nicht wegsehen!" ins Leben
gerufen um Reisende für die weltweite sexuelle Ausbeutung von
Mädchen und Jungen zu sensibilisieren. Sie wird von einem breiten
Bündnis aus Politik, Tourismuswirtschaft und
Nichtregierungsorganisationen getragen.
(Eine Mitteilung des BMFSFJ am 11.06.2014) |
Donnerstag, 12. Juni 2014
Nicht wegsehen! Gemeinsam gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus
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