In
Deutschland leben nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft
Wohnungslosenhilfe ca. 284.000 wohnungslose Menschen. Ein vom
Forschungszentrum der Hochschule Koblenz gefördertes Projekt hat die
aktuellen Lebenssituationen von Wohnungslosen in Rheinland-Pfalz
untersucht. Nachdem erste Zwischenergebnisse bereits für großes
Interesse gesorgt hatten, konnten die Sozialwissenschaftler Prof. Dr.
Robert Frietsch, Dirk Holbach M.A. sowie die wissenschaftliche
Mitarbeiterin Sabine Link vom Institut für Forschung und
Weiterbildung (IFW) der Hochschule Koblenz nun die finalen Ergebnisse
der umfangreichen Untersuchung im Rahmen der Landesdrogenkonferenz in
Mainz vorstellen und diskutieren.
Wie
alt sind die Wohnungslosen? Über welche Schul- und
Ausbildungsabschlüsse verfügen sie? Welche Probleme belasten sie?
Wie gesund oder krank sind sie? Wie stark leiden sie unter
Suchtverhalten sowie psychischen und psychiatrischen Auffälligkeiten?
Mit diesen und vielen weiteren Fragestellungen beschäftigte sich
diese Studie. In sehr ausführlichen persönlichen Gesprächen wurden
161 Wohnungslose bis Ende Mai 2014 befragt. Hinzu kamen Interviews
mit 58 Expertinnen und Experten, die in sozialen Hilfeeinrichtungen
und Jobcentern tätig sind. „Die Ergebnisse sollen dazu beitragen,
den Wohnungslosen rechtzeitig und nachhaltig bei ihren vielfältigen
Problemlagen fachlich koordiniert helfen zu können, um letztlich zu
erreichen, dass sie wieder sozial integriert werden“, so
Frietsch.
Die mit der Unterstützung der Wohnungslosen- und Suchtkrankenhilfe in Rheinland-Pfalz durchgeführte Befragung von Wohnungslosen in Rheinland-Pfalz bestätigt den bundesweit festgestellten Trend. Die Probleme mit der Wohnungslosigkeit haben sich verschärft: Immer mehr jüngere Menschen sind betroffen. „Die Ergebnisse zeichnen vielschichtige Bilder der Lebensumstände von wohnungslosen Menschen“, erklärt Dirk Holbach. Auch in Rheinland-Pfalz liegt das Durchschnittsalter inzwischen schon bei 35 Jahren, gar jeder Vierte ist jünger als 25 Jahre. „Besorgnis erregend ist auch der kontinuierlich steigende Anteil der Frauen, der jetzt schon 25 Prozent beträgt“, ergänzt Sabine Link.
Geeigneten Wohnraum zu finden ist hier nicht der erste Schritt auf dem Lösungsweg. Vielfältig und verwoben sind die Problemlagen, in denen die Wohnungslosen stecken: Alkoholsucht, langjährige Arbeitslosigkeit, niedriger Schulabschluss, Überschuldung, Tod enger Bezugspersonen, traumatisierende Gewalterfahrungen – vor allem bei Frauen. Gerade bei den Jüngeren liegt häufig nur ein niedriger Schulabschluss vor. Dazu kommen oft Hafterfahrungen, auch wegen Bagatelldelikten wie zum Beispiel „Schwarzfahren“. Neuerdings stellen psychische Verhaltensauffälligkeiten und psychiatrische Störungsbilder weitere Problembereiche dar, die ohne fachlich-medizinische Unterstützung nicht mehr bewältigt werden können. Zusammenfassend muss daher von „gravierend-komplexen Problemlagen“ gesprochen werden, die die „Symptomatik Wohnungslosigkeit“ kennzeichnen.
„Angesichts der vielschichtigen Problemlagen der Betroffenen ist es nötig, dass Fachleute der verschiedenen sozialen, medizinischen Bereiche und vor allem auch der Jobcenter kooperieren und sich gemeinsam um die Lösung der einzelnen Probleme kümmern“, weiß Frietsch, „nur so ist eine Rückkehr der Betroffenen in die Gesellschaft mit gesichertem Wohnraum möglich.“ Für diese Zusammenarbeit gelte es fachliche Standards zu entwickeln und verbindlich im Rahmen eines Modellprojekts umzusetzen.
Die mit der Unterstützung der Wohnungslosen- und Suchtkrankenhilfe in Rheinland-Pfalz durchgeführte Befragung von Wohnungslosen in Rheinland-Pfalz bestätigt den bundesweit festgestellten Trend. Die Probleme mit der Wohnungslosigkeit haben sich verschärft: Immer mehr jüngere Menschen sind betroffen. „Die Ergebnisse zeichnen vielschichtige Bilder der Lebensumstände von wohnungslosen Menschen“, erklärt Dirk Holbach. Auch in Rheinland-Pfalz liegt das Durchschnittsalter inzwischen schon bei 35 Jahren, gar jeder Vierte ist jünger als 25 Jahre. „Besorgnis erregend ist auch der kontinuierlich steigende Anteil der Frauen, der jetzt schon 25 Prozent beträgt“, ergänzt Sabine Link.
Geeigneten Wohnraum zu finden ist hier nicht der erste Schritt auf dem Lösungsweg. Vielfältig und verwoben sind die Problemlagen, in denen die Wohnungslosen stecken: Alkoholsucht, langjährige Arbeitslosigkeit, niedriger Schulabschluss, Überschuldung, Tod enger Bezugspersonen, traumatisierende Gewalterfahrungen – vor allem bei Frauen. Gerade bei den Jüngeren liegt häufig nur ein niedriger Schulabschluss vor. Dazu kommen oft Hafterfahrungen, auch wegen Bagatelldelikten wie zum Beispiel „Schwarzfahren“. Neuerdings stellen psychische Verhaltensauffälligkeiten und psychiatrische Störungsbilder weitere Problembereiche dar, die ohne fachlich-medizinische Unterstützung nicht mehr bewältigt werden können. Zusammenfassend muss daher von „gravierend-komplexen Problemlagen“ gesprochen werden, die die „Symptomatik Wohnungslosigkeit“ kennzeichnen.
„Angesichts der vielschichtigen Problemlagen der Betroffenen ist es nötig, dass Fachleute der verschiedenen sozialen, medizinischen Bereiche und vor allem auch der Jobcenter kooperieren und sich gemeinsam um die Lösung der einzelnen Probleme kümmern“, weiß Frietsch, „nur so ist eine Rückkehr der Betroffenen in die Gesellschaft mit gesichertem Wohnraum möglich.“ Für diese Zusammenarbeit gelte es fachliche Standards zu entwickeln und verbindlich im Rahmen eines Modellprojekts umzusetzen.
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