Was ein Unterschied: In der Flohburg –
Das Nordhausen Museum, wurde am Dienstag in einer Vernissage ein
Nordhäuser Künstler der Öffentlichkeit vorgestellt, der bisher in
seiner
Geburtsstadt eher unbekannt war: Der Maler und Graphiker Philip Oeser, hier als Helmut Müller 1929 geboren als Künstler verbreitet bekannt unter dem Pseudonym Philip Oeser, am wenigsten in Nordhausen selbst. Eine Vernissage, die sowohl musikalisch – gestaltet von einem Flötenquartett im Stile guter Hausmusik – (Bild) als auch in der Laudatio (wenn auch etwas weitschweifig) von Dr. Cornelie Becker-Lamers dem Anliegen der Ausstellung ebenso angemessen wirkte wie die Ausführungen des Nordhäuser Oberbürgermeisters Klaus Zeh. Und nicht weniger das Publikum, überschaubar in ihrer Zahl, und sichtlich wirklich an dieser Vor- und Darstellung des Künstlers und seiner Werke interessiert. (Bild)
Geburtsstadt eher unbekannt war: Der Maler und Graphiker Philip Oeser, hier als Helmut Müller 1929 geboren als Künstler verbreitet bekannt unter dem Pseudonym Philip Oeser, am wenigsten in Nordhausen selbst. Eine Vernissage, die sowohl musikalisch – gestaltet von einem Flötenquartett im Stile guter Hausmusik – (Bild) als auch in der Laudatio (wenn auch etwas weitschweifig) von Dr. Cornelie Becker-Lamers dem Anliegen der Ausstellung ebenso angemessen wirkte wie die Ausführungen des Nordhäuser Oberbürgermeisters Klaus Zeh. Und nicht weniger das Publikum, überschaubar in ihrer Zahl, und sichtlich wirklich an dieser Vor- und Darstellung des Künstlers und seiner Werke interessiert. (Bild)
Und demgegenüber die gestrige Vernissage der Ausstellung Gerd Mackensen: Schon die ungewöhnlich wirkende musikalische Umrahmung durch den Jazz- Posaunisten und Flötisten Günter Heinz war ganz offensichtlich für viele Teilnehmer an der Vernissage gewöhnungsbedürftig: keine normale Instrumentale Solomusik, sondern „Perfomance Art“ in sehr eigenwilligen Klang- und Geräuschdarbietungen. Meisterlich ohne Zweifel und ausgezeichnet geartet, entlockte er seinen Instrumenten und auch Teilen davon (Mundstücken, Flötenteilen u.a.) die ungewöhnlichsten Töne und gestaltete Verbindungen einfach mit Mund und Stimme. Jazzfans mag derartige „Musik“ begeistern, für „normal“ empfindende Zuhörerohren aber wurde sie wohl eher befremdlich empfunden.
Und
die Zuhörer, die gekommen waren um Gerd Mackensen in dieser
Vernissage zu erleben, drängten sich in großer Zahl im gesamten
Erdgeschoss. Man sah und begegnete – soweit das für mich als
Teilnehmer überhaupt möglich war – neben der Künstlerfamilie den
Nordhäuser Oberbürgermeister Klaus Zeh, der Landrätin Birgit
Keller, Gästen aus Sondershausen und vielen anderen. Neben jenen
natürlich, die bei jeder Kunstausstellung zu treffen sind. Ein
gesellschaftliches Event ersten Ranges also.
Und
das zeigte sich nicht nur bei den Gästen an sich, ihrer
gesellschaftlichen Präsentation, sondern auch in ihren Outfits: ein
Spiegelbild eines beachtlichen Teiles der Nordhäuser Gesellschaft,
der diese Gelegenheiten teils offenbar gern wahrnimmt, um sich sehen
zu lassen, teils aber auch, um nach dem offiziellen Teil wirklich
gesellschaftlichen Umgang und Small talk zu pflegen.
Eine
Vernissage diesen Umfangs mag unter gesellschaftlichen
Gesichtspunkten ihre Bedeutung haben, nicht aber als Begegnung oder
gar Konfrontation mit den ausgestellten Werken des Künstlers. Dazu
braucht es Raum, braucht es Ruhe und Konzentration. Ich erlebte die
Vernissage mit der musikalisch- künstlerischen Performance des
Instrumentalkünstlers Günter Heinz, der Begrüßung und Einführung
durch Norhausens Oberbürgermeister Klaus Zeh, der ausgezeichneten
Laudatio der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching. Und den
Erläuterungen des Künstlers selbst. Auf sie komme ich noch zurück.
Erst
einmal aber besuchte ich heute die Ausstellung, fand die erhoffte und
benötigte Stille, Raum genug und Möglichkeit, um mich mit den
ausgestellten Werke zu beschäftigen. Susanne Hinsching hatte in
ihrer Laudatio bemerkt, die Werke Mackensens würden seine Liebe an
der Kunst und seine Liebe am Experiment zeigen. Das zu erfassen, zu
begreifen und auf sich wirken zu lassen, braucht es diese Stille und
die Besinnung auf das, was der Künstler in seinen Werken ausdrückt
und den Betrachter sagen will. Und die findet man - über erste Eindrücke hinaus - gewiss nicht im
Rahmen einer Vernissage wie gestern.
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