Montag, 9. Juni 2014

Keine zusätzlichen Impulse durch Rügenfilm

Gestern also ließ ich mich von den seit Freitag vorgestellten Bilder der Mackensen-Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg anregen, mir im MDR einen Film über die Insel Rügen anzusehen. Von der ich bisher im Fernsehen immer dann kleine Teilstücke zu sehen bekam, wenn wieder einmal ein Stück der Steilküste abgebrochen war. Auch Mackensen hat in seinen Bildern im Kunsthaus auch „nur“ Fragmente der Kreidefelsen gemalt. Davon abgesehen aber vermittelte der Film ein Gesamtbild der Insel, durch den immerhin verständlich wurde, dass sie bei Urlaubern so beliebt ist. Und auch von Künstlern gern besucht wird. Trotzdem
beschränke ich mich auch weiter mit Berichten im Fernsehen oder/und der bildlichen Darstellung von Fragmenten der Insel von Gerd Mackensen im Kunsthaus: um Rügen herum ist nach meinen Vorstellungen einfach zuviel Wasser.

Und so blende ich gern zurück auf die Vernissage am Freitag, in dessen Verlauf der Künstler in einem kurzen Vortrag bestätigte, was die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching am Ende ihrer Laudatio bemerkte: dass der Künstler nicht nur mit Stift und Pinsel umgehen kann,
sondern auch ein Künstler des Wortes ist: Gerd Mackensen meinte daraufhin, er wolle nichts zu den eingestellten Bildern sagen, sondern mit dieser Ausstellung einmal mehr seine traditionelle Verbundenheit zu seiner Heimatstadt zum Ausdruck bringen. Aus der und dessen Umfeld er schon immer künstlerisch und gesellschaftlich geschöpft hat . „Was man hier sieht, ist eigentlich immer das gleiche, ist meine Welt, in der ich lebe. Und diese Welt setzt sich aus ganz einfachen Dingen zusammen. Das, was jeder von uns sieht, sehe ich auch, bloß ich habe die Gabe, das mit meiner rechten Hand irgendwie umzusetzen. Und dieses Umsetzmanöver, das ich täglich betreibe – es ist wirklich so, täglich. Es gibt keinen Tag, in dem ich nicht tätig bin, Und dieses Umsetzmanöver also ist ein Lebenszug, der mich immer wieder zieht, und der mich beansprucht, weiter zu machen. Und was Sie hier sehen ist eine Ausstellung nicht aus dem Motiven heraus, sondern es ist das, was Sie auch im Atelier finden: ein Querschnitt. Wenn Sie mich besuchen würden, finden Sie diese Arbeiten auch
dort. Ob in der Schublade, ob sie hängen oder ob sie am Flur stehen, so wie sie hier hängen auch. Es ist nur die Auswahl, die wir getroffen haben, eine Substanz, wo man sagen würde, das passt jetzt ins Kunsthaus Meyenburg...Also dieses Leben hier hereinzutragen und was ich hier sehe, macht mir eigentlich Spaß. Die Arbeiten, die man im Atelier sieht, sind nicht gleich denen, die man hier sieht. Es sind zwar die gleichen Arbeiten, aber diese Zusammenballung, dieser Haufen, mich selbst als Haufen zu sehen in dieser Ausstellung, ist irre. Jeden Raum zu bestimmen, bis zum Keller runter, bis hoch in die erste Etage, diese Summe, die man sich
selbst erschaffen hat in dieser Fülle zu sehen, macht Freude, ist auf der anderen Seite aber auch ein Zug, der dahinter steckt, ein Zugzwang, der mir sagt, ich muss ihn fortsetzen. Man empfindet diese Dichte wie ein Konzert: seine eigenen Arbeiten woanders zu sehen, ist ein tief befriedigender Effekt...“(Auszug aus Mitschnitt)

Mackensen lobte in diesem Zusammenhang sein Nordhäuser Publikum, bedankte sich bei seiner Gastgeberin und Laudatorin Susanne Hinsching, die schon zu Beginn der Veranstaltung wissen ließ, dass diese Ausstellung anlässlich des 65. Geburtstages des Künstlers stattfindet. Mir bleibt zu bemerken, dass bei
meinem Besuch der Ausstellung bereits einige der Bilder als „verkauft“ kenntlich gemacht waren. (Die Preise beginnen bei 350 Euro und reichen bis 7000 Euro). Gute Kunst hat seinen Preis, findet aber auch seine Käufer. Wie zu hören war, ist ein weiterer Teil der Werke des Künstlers ab 06. September in Sondershausen zu sehen. Und – wie weiter zu hören war – ist demnächst auch eine Ausstellung in Ahrenshoop vorgesehen, also dem Künstlerort par excellence an der Ostsee. Und unweit der Insel Rügen. (Die am Freitag im Kunsthaus Meyenburg eröffnete Ausstellung kann bis zum 31. August besucht werden.)

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