Sonntag, 15. Juni 2014

Mein erster Rolandfest-Eindruck war kurz und nass

Eigentlich war es die Ansprache des Nordhäuser Oberbürgermeisters Dr. Klaus Zeh und seiner Kollegin aus der Partnerstadt Bochum, mit der ich meine Zuhörer-Teilnahme am 46. Rolandfest beginnen wollte. Die auf der Theaterbühne angesagt war, also am gestrigen Samstag. Als ich sie erreichte, war gerade noch André Stade zugange, ein Schlagerstar „aus Funk und Fernsehen“. Etwas dürftig nahm er sich aus auf der (über-)großen Bühne, aber redlich Mühe gab er sich, um sein Publikum zu unterhalten. Danach trat die
Rolandgruppe auf. Sie ist mir noch in einer personellen Besetzung in Erinnerung, die ich nicht los werde. Und insgeheim freue ich mich, dass ihr Prof. Zwanziger erhalten blieb. Verstanden habe ich wenig von ihren gesprochenen Sketchen, den Sinn ihrer Vorträge – es ging da u.a. um die Baustelle Blasii-Kirchplatz – habe ich aber doch einigermaßen mitbekommen. Sie erhielten immerhin viel Beifall.

Und dann stand die Ansprache des Oberbürgermeisters und der Vertreterin der Stadt Bochum an, die anstelle der Oberbürgermeisterin gekommen war, um dabei eine Skulptur für den neu eingerichteten „Garten der Städtepartnerschaften“ seitlich des Theaters als Beitrag und Bereicherung der Partnerstadt zu überbringen. Moderiert wurde der Programmteil vom scheinbaren städtischen „Starmoderator“ Toralf Schenk. Was im Programm als einer der Höhepunkte des Tages auf der Theaterbühne angekündigt war, geriet zu einer buchstäblichen Randerscheinung, die eher einem Lückenfüller glich, während im wesentlichen die Vorbereitungen zum Konzert des Landeszupforchesters liefen.

Was als Ansprachen angekündigt war, geriet zu Erklärungen über die Entstehung dieses „Gartens der Partnerschaften“ durch OB Klaus Zeh. Und zu Erläuterungen der Bochumer Bürgermeisterin Erika Stahl (als Vertreterin ihrer OB) zu der Skulptur eines Engels – der mich an die Skulptur im Flohburggarten erinnert – und als Schutzengel verstanden werden sollte – „auch wenn er nicht danach aussieht“ - den schließlich jeder nötig hat. Sie verdeutlichte das mit einem irischen Segenswunsch, einem „Reisesegen“, der da lautet: „Möge ein Schutzengel auf allen Deinen Wegen Dein Begleiter sein. Und Dir dort, wo er nicht folgen kann, einen deftigen Knotenstock in die Hand geben“. Schenk: „Ich glaube, das sagt alles über einen Schutzengel aus“(?). Danach entschwand die Gruppe in den Garten, um den Engel zu platzieren.


Inzwischen waren die Vorbereitungen auf der Bühne abgeschlossen, die Mitglieder des Zupforchesters nahmen ihre Plätze ein und unter der Leitung von Daniela Heise begann ein Konzert, von dem ich aufgrund des optischen Eindrucks, den die Musiker und ihre Leiterin machten, nicht erkennen konnte, ob es sich um eine Generalprobe handelt, und sich die Mitwirkenden erst noch (dem festlichen Charakter entsprechend) vor dem eigentlichen Konzert umziehen würden. Ich konnte es deshalb nicht feststellen, weil es nach dem musikalischen Auftakt derart zu regnen begann, dass sich die Sitzplätze sehr schnell leerten – man suchte irgendwo Unterschlupf – und ich mich zu Fuß auf den Heimweg machte , nachdem keine Straßenbahn verkehrte. Und kam schließlich völlig durchnäßt zuhause an, bedient von dem bis dahin Erlebten.

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