Infolge
des demografischen Wandels haben sich die Familienstrukturen und
Lebensbedingungen von Familien in den letzten Jahrzehnten stark
verändert. Die Pluralisierung von Lebensformen und die zunehmende
Individualisierung der Biographie haben für die Familie sowohl
Chancen als auch Risiken mit sich gebracht. Die Bewältigung des
(Lebens-)Alltags wird zu einer „riskanten Chance“, die
vielfältige Ressourcen erforderlich macht.
Unter
den gegebenen Bedingungen stellen nicht nur die Vereinbarkeit der
Familienbeziehungen als solches, sondern auch die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf sowie die Bewältigung und Organisation des inner-
und außerfamiliären Alltags neue Herausforderungen dar.
Diese
Herausforderungen wurden auf dem Symposium „Familie und psychische
Gesundheit - Anspruch und Wirklichkeit“ des ISRV in Fachvorträgen
und Gruppenworkshops beleuchtet und diskutiert.
Prof.
Dr. Wolfram Schüffel von der Philipps-Universität Marburg übernahm
den Vortrag von dem vor kurzem verstorbenen Prof. Dr. Benyamin Maoz,
Ben-Gurion Universität Beer Sheva, Israel, in sehr würdiger Weise
und referierte zum Thema Familienmedizin und psychische Gesundheit.
Anschließend
sprach Prof. Dr. Anna Müller von der HAWK
Hildesheim/Holzminden/Göttingen über Familiengesundheit und Gender.
In einem letzten Vortrag, der sehr kontrovers diskutiert wurde, ging
Dipl. Psych. Susanne Troche auf die Frühe Bindung und vorgeburtliche
Eltern-Kind-Erfahrungen ein.
Das
Symposium stand unter der Schirmherrschaft der Thüringer
Sozialministerin Heike Taubert und war bereits die zweite
Veranstaltung dieser Art, die vom ISRV an der Nordhäuser Hochschule
initiiert wurde.
Das
ISRV bündelt Kompetenzen in Forschung, Entwicklung und Lehre auf den
Gebieten der Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften sowie
deutschlandweite und internationale Versorgungsforschung,
insbesondere auf den Gebieten der rehabilitativen, therapeutischen
Sozialen Arbeit, Heilpädagogik, Transdisziplinären Frühförderung
sowie Systemischen Beratung und Therapie.
Bild: Symposium zum Thema „Familie und psychische Gesundheit - Anspruch und Wirklichkeit“ an der FH Nordhausen
(Foto:
Tina Bergknapp)
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