Mittwoch, 22. Oktober 2014

„Vis à vis“ dem Kunstkreis Meyenburg

„Vis à vis“ betitelt sich die gerade eröffnete Ausstellung des Kunstkreises Meyenburg e.V. in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen. Sie könnte sich auch als „Animationsausstellung“ empfehlen, denn der Verlauf der Vernissage mündete in ihrer Endphase in die Anregung an
die Gäste, die gelichtete Anzahl der Mitglieder dieses Förderkreises doch bitte wieder schließen zu helfen.


Unter Berücksichtigung dessen gestaltete sich diese Vernissage von Beginn an als künstlerische Empfehlung, die musikalisch mit dem Tenor Marvin Scott, am Klavier begleitet von Annette Franzke (beide Theater Nordhausen) einen hervorragenden Auftakt erlebte. Dessen Niveau auch deren weitere musikalische Gestaltung bestimmte. Danach
begrüßte Wolfgang Asche, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse, in seiner bekannt engagierten Art die Mitwirkenden der Ausstellung und die gekommenen Gäste. Deren Zahl doch in gewisser Weise den geschmolzenen Mitgliedern des Kunstkreises entsprach, wenn man davon ausgeht, dass es – neben den gewohnt ständigen Teilnehmern an kulturellen Veranstaltungen dieser Art – vornehmlich Freunde und Bekannte der ausstellenden Kunstkreis-Mitgliedern sind. Man kennt das aus den voraufgegangenen
Ausstellungen.



Die Laudatio hatte Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, übernommen, und niemand sonst wäre wohl prädestinierter dafür gewesen. War das Kunsthaus doch viele Jahre Domizil des Kunstkreises, dessen Namen er trägt, bevor er vor einigen Jahren in die Jugendkunstschule wechselte. Aus jener Zeit also kennt Susanne Hinsching Geschichte und Mitglieder des Kunstkreises aus eigenem Erleben. Von denen gegenwärtig noch acht aktiv sind, die Hinsching
nun namentlich mit ihren ausgestellten Werken vorstellte. Und deren grundsätzliche Motivation sie ihren Ausführungen voranstellte: Ihre Liebe zur Kunst.


Bevor ich in einem weiteren Eintrag auf die werksbezogenen Ausführungen der Laudatorin eingehe, sei hier festgehalten, was Susanne Hinsching zum Kunstkreis selbst in Erinnerung brachte: dass nämlich die Kunstkreismitglieder viele Jahre von den bekannten Nordhäuser Künstlern Klaus-Dieter Kerwitz, Gerd Mackensen und Lothar Rechtacek angeregt und betreut
wurden. „In letzter Zeit arbeiten die Damen aber allein“, bemerkte Hinsching, um weiter auszuführen, „dass die Künstler natürlich in gewisser Weise immer noch die Arbeiten ihrer Schülerinnen prägen, was man in der Ausstellung erkennen kann. Das Wichtigste dieses besonderen Lehrer-Schüler-Verhältnisses waren immer die guten Ratschläge der Künstler, die stets individuell auf jede Einzelne abgestimmt waren und die natürlich jede noch bis heute verinnerlicht hat,“ so die Kunsthistorikerin.


Wenn nun zum Abschluss der Vernissage die Vorsitzende des Kunstkreises, Ulrike Schmidt, um Neuzugänge warb, ist damit natürlich die Überlegung verbunden, wer denn dann diesen möglichen neuen Mitgliedern die guten, stets individuellen Ratschläge für die Ausübung dieser künstlerischen Tätigkeit erteilt? Wären die verbliebenen Mitglieder dazu in der Lage?



Bevor aber über eine solche Frage nachgedacht wird, ergibt sich für mich die Tatsache, dass diese Ausstellung – abgesehen von der Vielzahl von Motiven – Werke in den verschiedensten grafischen Techniken zeigt, über Malerei in Acryl oder Aquarell bis hin zu Plastiken und Skulpturen aus Ton, Wachs oder Gips. Belässt man es dabei bei einer Betrachtung anlässlich der Vernissage, kann der Eindruck lediglich ein oberflächlicher sein, ein Berichterstatter wird sich deshalb an die Ausführungen der Laudatorin halten müssen. Gerade aber die Vielzahl von Stilrichtungen in realistisch oder abstrakt,Techniken in Malerei und Zeichnung, Ausführungen in Aquarell, Aquatinta, Linol, Grafik uam bedürfen schon einer intensiveren Betrachtung, um auch zu eigenen Eindrücken zu kommen. Die ich mir nun durch erneuten Besuch der Ausstellung und einer ruhigen Betrachtung verschaffen will. Um danach darauf zurückzukommen. Es ist jedenfalls eine Ausstellung, die schon nach den ersten Eindrücken des Besuchens wert ist. Und das ist nun bis zum 21.11.2014 möglich.

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