In einer Mitteilung hat die Hamburger Firma „Tchibo“ zugesagt,
zukünftig auf den Einsatz aller gefährlichen Chemikalien in der
Textilproduktion zu verzichten. Ein
von Greenpeace-Aktivisten bundesweit in 35 Städten geplanter Protest
wurde daraufhin kurzfristig abgesagt. Die unabhängige
Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte am Donnerstag
Untersuchungsergebnisse über Chemikalien in Kinderkleidung und
Kinderschuhen verschiedener Discounter veröffentlicht. Dabei hatte
Tchibo schlecht abgeschnitten. " Daraufhin erklärte Dr. Markus
Conrad, Vorsitzender der Geschäftsführung der Tchibo GmbH: „Im
Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms arbeiten wir seit langem
daran, unerwünschte Chemikalien aus den Produktionsprozessen für
unsere Textilien auszuschließen.“ Tchibo zeigt sich mit dieser
Entscheidung als Vorreiter bei den Discountern. „Wir erwarten,
dass Aldi,Lidl,
Rewe und Penny nun nachziehen", sagt Kirsten Brodde,
Textilexpertin bei Greenpeace.
Gerade
Discounter, die in schnellem Wechsel gewaltige Stückzahlen von
Kleidung auf den Markt werfen, haben besondere Verantwortung. Aldi,
Lidl und Tchibo zählen mit einem Jahresumsatz von je etwa einer
Milliarde Euro zu den Top 10 der deutschen Modehändler. Doch die
Produktion der Kleidung geht zu Lasten der Umwelt, wie der ebenfalls
diese Woche veröffentlichte Discounter-Einkaufsratgeber von
Greenpeace zeigt. Darin untersucht Greenpeace Kleidung von Tchibo,
Rewe, Aldi und Lidl auf Chemikalien, Rohstoffeinsatz,
Wiederverwertbarkeit der Textilien und Sozialstandards in der
Fertigung. Die größten Schwächen zeigten sich durchweg beim
Einsatz gefährlicher Chemikalien, kein Unternehmen schneidet
darin gut ab.
Bereits
20 international führende Textilunternehmen haben sich auf ein
Detox-Commitment verpflichtet. Dieses sieht vor, dass die Firmen bis
zum Jahr 2020 auf den Einsatz aller gefährlichen Chemikalien in der
Produktion verzichten. Zuletzt hatte Adidas im Vorfeld der WM dem
Druck von Greenpeace nachgegeben und sich zu einem glaubwürdigen
Kurs zur Entgiftung verpflichtet. Mit der internationalen
Detox-Kampagne fordert Greenpeace Textilhersteller auf,
Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen.
Quelle: Greenpeace am 24.10.2014
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