Unsere Art zu Gehen beeinflusst, was wir uns merken
Prof.
Dr. Johannes Michalak von der Universität Witten/Herdecke erforschte
mit Kollegen aus Kanada den Zusammenhang von Gang und emotionalem
Gedächtnis / Biofeedback könnte bei Depression helfen
Wer
mit hängenden Schultern dahinschlurft, wird sich eher an negative
Dinge erinnern, wer fröhlich läuft, kann sich eher positive Dinge
merken – so kann man die Studie von Prof. Dr. Johannes Michalak von
der Universität Witten/Herdecke zusammenfassen. Er hat sie mit
Kollegen von der Kanadischen Queen’s University nun veröffentlicht.
(Abstract
unterhttp://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0005791614000809)
„Viele
Studien belegen, dass Bewegung bei Depressionen hilfreich ist, gehen,
laufen, wandern. Wir wollten wissen, ob auch die Art des Ganges
Einfluss auf depressionsrelevante Prozesse hat“, beschreibt Prof.
Dr. Johannes Michalak, Psychologe an der Universität
Witten/Herdecke, den Ansatz. Aus früheren Untersuchungen wissen die
Forscher, wie Depressive und nicht Depressive gehen
(http://biomotionlab.ca/Demos/BMLdepression.html).
In der aktuellen Untersuchung haben sie das Gangmuster der Probanden
(39 Studierende) so verändert, dass sie entweder fröhlicher oder
depressiver gelaufen sind als normal. Dann haben sie ihnen positive
(z.B. mutig, attraktiv) oder negative Wörter (z.B. langweilig, dumm)
dargeboten und sie sollten entscheiden, ob sie diese Wörter
beschreiben. Nach acht Minuten wurde dann ein nicht angekündigter
Gedächtnistest durchgeführt. Probanden, die depressiv gelaufen
sind, haben mehr negative Wörter behalten (ein Muster, das auch
immer wieder bei Depressiven gefunden wird), während Probanden, die
fröhlich gelaufen sind, sich mehr positive Wörter gemerkt
haben.
„Das zeigt uns, dass unsere Art sich zu bewegen
Auswirkung darauf hat, ob wir eher positive oder negative
Informationen verarbeiten. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen
Körper, hier der Gangart, und der Psyche, hier der Art, welche
Informationen wir uns merken. Solche Ergebnisse könnten in Zukunft
dazu verwendet werden, Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen zu
entwickeln, die über eine Veränderungen von körperlichen Prozessen
wirken“, erklärt Michalak.
Weitere Informationen bei
Prof. Dr. Johannes Michalak, 02302- 926 787,
johannes.michalak@uni-wh.de
Über uns:
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Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1983 eine
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klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer
Hand in Hand mit Werteorientierung und
Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung,
Lehre und Gesellschaft.
Eine
Mitteilung des idw – wissenschaftlichen Dienstes am 24.10.14
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