Mittwoch, 29. Oktober 2014

Kein Klärungsinteresse beim NUV?

„Eigentlich“ hatte ich ja angesichts der Tatsache, dass der „Nordhäuser Unternehmerverband“ (NUV) diesmal bei den Nordhäuser Stadtwerken tagte gehofft, dass nach den Vorträgen zumindest die Problematik einer angeblichen Abschaffung der Straßenbahn in Nordhausen nachgefragt worden wäre. Eigentlich.


Aus den Berichten zu diesem Mitgliedertreff ist nicht zu entnehmen, ob eine Diskussion gar nicht vorgesehen oder erwünscht war, oder ob seitens des NUV nur kein Interesse bestand, zu den gehörten Vorträgen Fragen zu stellen. Dabei handelt es sich doch bei dem von der „Thüringer Allgemeine“ am 21.10. in die Öffentlichkeit gebrachten Gutachten zum Einsparpotenzial bei den Nordhäuser Verkehrsbetrieben (aus dem nichtöffentlichen Teil einer Ausschusssitzung) um wesentliche Teile des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Und damit um elementare wirtschaftliche Überlegungen und Interessen?


Auf diesen Bericht im Lokalteil der genannten Zeitung folgte noch am gleichen Tag seitens der Stadtverwaltung ein offizielles Dementi mit folgendem Wortlaut:


Dementi: Oberbürgermeister: Auch TA-Meldung „Abschaffung der Straßenbahn“ ist frei erfunden


Nordhausen (psv) Dr. Klaus Zeh dementiert die Meldung der „Nordhäuser Allgemeinen“, dass die Nordhäuser Straßenbahn abgeschafft werden soll.

„Diese Nachricht ist frei erfunden. Die Nordhäuser Straßenbahn soll nicht abgeschafft werden“, sagte der Oberbürgermeister. „Dieser Vorschlag existiert an keiner Stelle, wurde nie unterbreitet.“


„Seitens der Tageszeitungs-Redaktion wird ein weiteres Mal mit Gerüchten und Tatsachenbehauptungen operiert. Das ist bedauerlich. Zumal auch hier die Rückfrage bei der Stadtverwaltung unterblieb. Aber auch in diesem Fall ist das nicht zu ändern.“

 Weitere Behauptungen in der genannten Tageszeitungsmeldung werden vom Oberbürgermeister nicht kommentiert, da es sich um Mutmaßungen aus dem nichtöffentlichen Teil der gestrigen Stadtratssitzung handelt. „Jede weitere Äußerung trägt zu neuen Spekulationen bei, die dem Ansehen der Stadtwerke nicht dienlich sind. Allein die Weitergabe unwahrer Tatsachenbehauptungen aus der gestrigen nichtöffentlichen Sitzung haben den Stadtwerken geschadet.“ dass „weitere Behauptungen in der genannten Tageszeitungsmeldung vom Oberbürgermeister nicht kommentiert werden, da es sich um Mutmaßungen aus dem nichtöffentlichen Teil der gestrigen Stadtratssitzung handelt.


Eine Stellungnahme der Stadtwerke zu diesen Problemkomplex gibt es meines Wissens nicht. Und angesichts dieses Tatbestandes wäre es doch elementar sachdienlich gewesen, angesichts der gehörten Vorträge durch entsprechende Fragen eine Klärung zu bewirken. Stattdessen nahm man nach den Zeitungsberichten zur Kenntnis, dass die Verkehrsbetriebe ein „Job-Ticket“ als neues Produkt vorstellten, das auf einer Beteiligung der Arbeitgeber fußt (siehe Bericht in der NA am 28.10). Auch in diesem Zusammenhang wäre eine Klärung zur angegebenen Problematik sinnvoll und nötig gewesen, meine ich.


Inzwischen räumt zwar die NA ein, dass die gänzliche Abschaffung der Straßenbahn in Nordhausen keine Option ist. Um aber gleichzeitig ihre Leser zu fragen, ob sie längere Taktzeiten der Straßenbahn für vertretbar halten. Durch die trotzdem Einsparungen erzielt werden könnten.



Der NUV hätte bei seinem Mitgliedertreff bei den Stadtwerken im Interesse der Öffentlichkeit Klarheit schaffen können. Eigentlich.

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