Freitag, 24. Oktober 2014

Park Hohenrode: Fördermitglieder auf Reisen

Eine Informationstour mit einer anschaulichen Kenntniserweiterung unternahmen Mitglieder des Fördervereins. Schließlich gehört Kenntniserweiterung heutzutage zu den Erfordernissen der Zeit.


Beides verband sich bei einer Busexcursion, den die Vorsitzende des Parks Hohenrode, Gisela Hartmann, für Mitglieder ihres Vereins für den vergangenen Sonntag organisiert und
dafür das Bleicheröder Bus- und Reiseunternehmen Trautmann engagiert hatte. Das mit einem
Bus überraschte, der innen modern und komfortabel war und nach außen ausgesprochen
attraktiv wirkte.


Ziel der Reise war Bad Nauheim, eine Reise über einige hundert Kilometer also. Der Gästeführer Klaus Grossmann hatte eine Begleitschrift verfasst, die – in mehreren Exemplaren – den Teilnehmern während der Fahrt schon mal eine Vorstellung von dem vermittelte, was sie in Bad Nauheim erwartete. Und das war im wesentlichen eine Führung durch den dortigen Kurpark. Wer die Historie und das Geschehen im Park Hohenrode kennt, weiß
natürlich sofort, dass beide Parks eine Gemeinsamkeit verbindet: sie wurden vom gleichen berühmten Frankfurter Gartenarchitekten Heinrich Siesmayer gestaltet:.


Vom Park Hohenrode in Nordhausen weiß man: den etwa 10 Hektar großen Park legte der bekannte Frankfurter Gartenkünstler Heinrich Siesmayer 1875 im Stil eines englischen Landschaftsgartens an. Er pflanzte überwiegend einheimische Gehölzarten wie Ahorne, Linden, Ulmen und Eichen, darunter auch rotblättrige und panaschierte Arten. Besondere Akzente schuf Siesmayer mit Gruppen von weißblühenden Rosskastanien und Trompetenbäumen in Sichtweite der Villa.1904 wurde der Park durch Philipp Siesmayer, Sohn des Heinrich Siesmayer, nach Osten hin erweitert. Der alte Park war nun überfüllt mit den groß gewordenen Gehölzschätzen seines Vaters. Einige Bäume aus diesem
Teil wurden als Großbäume verpflanzt und haben die Zeiten bis heute überdauert.

Den Bad Nauheimer Kurpark legte ebenfalls der Gartenarchitekt Heinrich Siesmayer 1857 im Stil eines englischen Landschaftsparks an. Mit seinem alten Baumbestand aus einheimischen und fremdländischen Gehölzen ist dieser weitläufige Park mit seinen 50 Hektar eine der größten und attraktivsten Kurparkanlagen in Deutschlands. Dazu kommt, dass Besuchergruppen aus Bad Nauheim den Park Hohenrode bereits mehrmals besuchte. Die
Excursion war also auch eine Art Gegenbesuch.



Einen formalen Unterschied gibt es allerdings insofern, als Auftraggeber für die Gestaltung des Park Hohenrode mit dem Tabakfabrikanten Carl Kneiff ein Privatmann war, während Auftraggeber des Kurpark Bad Nauheim die dortige Stadt bzw. Bäderverwaltung war.


Empfangen wurden die Ankömmlinge vom Schöpfer des Nauheimer Kurparks Heinrich Siesmayer (1817-1900) „höchstpersönlich“ (Arno Sternitzke, kostümiert), der dann während eines gut zweistündigen Spaziergangs den Gästen sein Werk zeigte, die Grundprinzipien seiner Parkgestaltung erklärte, aufgelockert durch gelegentliche Anekdoten aus seinem Leben,
auch angesichts seines eigenen Denkmals im Parkgelände. Berücksichtigt man die unterschiedlichen ausgedehnten Flächenverhältnisse zum Park Hohenrode, dürfte sich der Baumbestand in Struktur und Alter doch ähneln, während die Wegeverhältnisse natürlich den Verhältnissen und Ansprüchen angemessen sind. Während jene im Park Hohenrode noch der Rekonstruktion bedürfen. Mit dem Treppenaufgang vom Beethovenring aus wurde inzwischen ein vielversprechender Anfang gemacht. Und die Einsichten und Erkenntnisse, die die Teilnehmer der Excursion während der Erklärungen durch Heinrich Siesmayer „höchstpersönlich“ erhielten, könnten die Motivation für die weitere Rekonstruktion weiter
gestärkt haben.



Die Fahrt zurück nach Nordhausen gab dann ausreichend Gelegenheit, das zuvor Gehörte und Gesehene zu verarbeiten. Es war eine erholsame, teilweise auch unterhaltsame Tour mit vielen neuen, informativen und motivierenden Erfahrungen und Eindrücken.



(Ich bedanke mich bei der Vorsitzenden des Fördervereins, Gisela Hartmann, für die „Mitnahme“, die auch mir Gelegenheit gab, mein einschlägiges Wissen noch etwas zu erweitern.)

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