Tischner: „Hexenjagd auf Lehrerinnen und Lehrer“
Erfurt - „Wir hätten uns gewünscht, dass der
Datenschutzbeauftragte die Thüringer Schulen in den schwierigen Wochen
und Monaten seit Beginn der Corona-Krise konstruktiv und
lösungsorientiert begleitet und ihnen in datenschutzrechtlichen
Fragen als Ansprechpartner zu Verfügung steht. Lehrern mit Bußgeldern
zu drohen und sie dadurch zu verunsichern, ist definitiv der falsche
Weg.“ Das hat der stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische
Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag,
Christian Tischner, angesichts heutiger Medienberichte erklärt, wonach
Thüringer Lehrern wegen Datenschutzverstößen im Zusammenhang mit dem
coronabedingten Lernen zu Hause Bußgelder drohen könnten.
Mit Beginn der flächendeckenden
Schulschließungen im März 2020 standen die Lehrerinnen und Lehrer vor
der schwierigen Frage, wie sie den Unterricht in den nächsten Wochen und
Monaten organisieren und auf welchen Wegen sie sich mit ihren
Schülerinnen und Schülern austauschen. Da es in Thüringen, anders als
in anderen Bundesländern, zunächst keine landesweite Plattform für den
digitalen Unterricht gab, mussten die Lehrer selbst praktikable Lösungen
finden. „Ohne dieses Engagement und die Kreativität
der Lehrerinnen und Lehrer wären die Bedingungen für das Lernen zu
Hause noch schwieriger gewesen. Dieses Vorgehen im Nachhinein zu
bestrafen, ist ganz und gar kontraproduktiv“, sagte der
CDU-Bildungspolitiker.
Auch der Bildungsausschuss des Thüringer
Landtags wird sich am Freitag, den 5. Juni 2020, mit den
datenschutzrechtlichen Herausforderungen an Thüringer Schulen befassen.
„Die CDU-Fraktion wird das Vorgehen des Datenschutzbeauftragten
in diesem Zusammenhang kritisch hinterfragen“, kündigte Tischner an.
Felix Voigt
Pressesprecher
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