Zum Weltdrogentag am 26. Juni
Babett Pfefferlein: Drug-Checking-Projekt
in Thüringen muss beginnen
Am 26. Juni ist Internationaler Tag
gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr, kurz Weltdrogentag.
Der Aktionstag wurde im Dezember 1987 von der Generalversammlung der Vereinten
Nationen festgelegt und ist gegen den Missbrauch von Drogen gerichtet.
Dazu äußert sich Babett Pfefferlein,
gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im
Thüringer Landtag: „Der Konsum von Drogen ist auch in Thüringen ein Problem,
davor dürfen wir nicht die Augen verschließen. Wir brauchen deshalb neue Wege
und neue Ansätze in der Drogenpolitik. Abhängige und auch nur gelegentlich
Konsumierende brauchen Hilfe und keine Strafverfolgung. Deshalb setzt sich
unsere Fraktion unter anderem seit Jahren für ein Drug-Checking-Projekt ein. Dafür
sind 150.000 € im Landeshaushalt eingestellt, jetzt muss das Projekt laufen.“
Drug-Checking gilt in Fachkreisen als
wirksame Maßnahme zur Verminderung der Begleitrisiken von Drogenkonsum. Solche
Risiken können neben der Gesundheitsschädigung durch Wirkstoffe - etwa von Cannabis,
Kokain und Ecstasy - auch Verunreinigungen, das Strecken der Stoffe oder eine
zu hohe Konzentration sein.
„Um den Gesundheitsschutz der
Konsumierenden zu verbessern, sollten Substanzanalysen und Drug-Checking zur
Regel werden“, fordert Pfefferlein. In Österreich, Spanien und den Niederlanden
ist das Drug-Checking bereits etabliert, Vorreiter war die Schweiz. Dort ist
das Beratungsangebot bereits seit 20 Jahren gesetzlich erlaubt.
„Wir haben in Thüringen engagierte
Suchthilfeinitiativen, gut ausgerüstete Labore und innovative Start-Ups, mit
denen die Umsetzung schnell möglich wäre. Wir brauchen jetzt schnell eine laute
Startklappe, um zu den Vorreitern in Deutschland zu werden“, schließt
Pfefferlein.
Hintergrund: Aus einer Studie des
Bundesgesundheitsministeriums für Deutschland geht hervor, dass 12 Millionen
Menschen rauchen, 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig und 2,3 Millionen
Menschen medikamentensüchtig sind. Rund 600.000 Menschen weisen einen
problematischen Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen auf, ca.
500.000 Menschen zeigen ein pathologisches Glücksspielverhalten, etwa 560.000
Menschen sind wahrscheinlich onlineabhängig.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen
Erfurt, 25. Juni 2020
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