Dazu schicke ich diesen Anlauf erneut
die Bemerkung voraus, dass ich hier und im weiteren Verlaufe
lediglich meine ganz persönliche Meinung formuliere, ohne Anspruch
auf Verbindlichkeit.
Das wäre schon deshalb nicht möglich,
weil ich mich bei meiner Orientierung an die Medien halten muss, die
mit ihren politischen Tendenzen, Kommentaren, Kolumnen und Meinungen
längst die Grundlage von Fakten verlassen haben. Und einen
Konsumenten mit einer Flut derartiger Berichte überschütten, von
denen man auch als engagierter Bürger und Rentner nicht mehr weiß,
was (verbürgte) Wahrheit und was persönliche Meinungen, Spekulationen oder
Vermutungen sind.
Abgesehen von dem „Fall Claas
Relotius“ vor einigen Jahren im „Spiegel“, werde ich da
immer wieder an die Einschätzung des
Journalisten-Berufsstandes durch die Leiterin des
ARD-Politmagazins Monitor, Sonia Seymour Mikich, (2002) erinnert: (Auszug) "Außerhalb des Medien-Biotops, nämlich in der Wirklichkeit, ist der
Blick auf unseren Berufsstand eher unfreundlich und es wird nicht
unterschieden zwischen den Genres, Wir alle sind „die Medien“.
Betrüblich, aber wahr: Die Mitmenschen unterstellen, wir seien
allesamt nur noch getrieben von guten Quoten, Auflagen, Klickzahlen.
Dass wir Fehler schön reden, gern hart austeilen, aber ein gläsernes
Kinn haben, wenn es um Kritik an uns selber geht. Dass wir
Weltmeister im Ätzen und Besserwissen sind. Ob Print, Radio,
Fernsehen oder Online: Viele Nutzer bekriteln – nicht grundlos –
den Mangel an Tiefgang, an Persönlichkeiten, an Meinungsfreude.. Sie
erleben intellektuelles Versagen beim Deuten großer Zusammenhänge.
Sie erleben intellektuelles Versagen beim Deuten großer
Zusammenhänge und geringe Lust am Einmischen. Und merken an, dass
Feuerwehrleute, Lehrer, Briefträger oder Ärzte höhere
Vertrauenswerte vorweisen können als „die“ Journalisten.
Nebenbei: Jeder telegene Kleiderstände, jedes Model darf sich
inzwischen Moderatorin nennen, jeder Handyschwenker Reporter. Das
kann nicht gut sein für das Ansehen der Branche.". (Entnommen der
Broschüre: Wozu noch Journalismus?“ sueddeutsche.de)
Das mag
genügen um verständlich zu machen, dass man sich im Bestreben um eine eigene,
zuverlässige Meinungsbildung oft genug alleingelassen fühlt.
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