Dienstag, 30. Juni 2020

Jazzsommer open air


Der Jazzclub Nordhausen, läd zu einem open air Sommerkonzert mit der Band „Pro Art“, am 04. Juli 2020 auf den Hof der Jugendkunstschule in Nordhausen ein.
Das Konzert wird mit einem Hygienekonzept umgesetzt. Dies bedeutet u.a. es gibt nur Sitzplätze, nur max. 2 Haushalte an einem Tisch, Verkauf von Getränken nur in Flaschen, dazu bitte eigene Gläser mitbringen. Speisen können sich die Besucher selbst mitbringen.
Das Hygienekonzept ist auf dem gesamten Gelände ausgehangen.
Der großzügige Hof erlaubt eine angenehme Athmosphäre und trotz der erforderlichen Auflagen eine ungetrübten Musikgenuss.
Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass ist 19 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es ab sofort bei Werner Optik in Nordhausen - Weberstraße Ecke Rautenstraße.

Nun zum Eigentlichen, der Musik.
Welcher Wahnsinnige schleppt heutzutage noch freiwillig 5-6 Zentner in Form von Hammondorgel, Lesliekabinett und Fender-Rhodes-Piano auf die Bühne, verzichtet auf machbare Gagen, um sich einen vierstimmigen Bläsersatz zu leisten und spielt dann auch noch frech eine Musik, die alles „Gestylte“ und „Trendige“, was heute so als Klangtapete im Quotenradio läuft, konsequent ignoriert????
und wer hält das nun inzwischen schon über 35 Jahre durch, und hat auch keineswegs die Absicht in nächster Zeit damit aufzuhören? Die Band „Pro Art“ aus Ilmenau.
Wenn man „Pro Art“ erlebt, kann man verstehen, warum das so ist. Die Band hat einfach nur Spaß am Groove. Ein Wort, das so oft und gern missbraucht wird, hier lebt es.
Diese Mischung aus alten, gestandenen Thüringer Blues- und Soulmusikern mit den jungen „Wilden“, die mit der Musik der „Alten“ aufgewachsen sind und das mit dem mischen, was ihr heutiges Lebensgefühl ist: Nu’Jazz, Triphop, Drum’n Bass. Hier spielen Väter mit ihren Söhnen. Gerade in den letzten Jahren hat sich die Band immer wieder verjüngt, und mit jedem Neuankömmling werden auch die seit Jahren fest im Programm verankerten Nummern farbiger und facettenreicher.
Was dabei herauskommt ist traditionell, aber frisch.
Da groovt der Bassist wie ein Uhrwerk, knochentrocken und trotzdem “läß’sch“ (wie der Erfurter sagen würde), mit einem Drummer, der so wunderbar spröde und modern spielt, dass da ein Rhythmusfundament entsteht, auf dem sich die „fette“ (und diese Orgel verdient dieses Wort wirklich) Hammond B3 von Andi Geyer so richtig austoben kann.
Da perlt das alte Fender-Rhodes, funkt die Gitarre, schieben sie zusammen mit dem vierstimmigen Bläsersatz den Tanzwütigen die Soul-, Funk- und Latinriffs auf die Ohren.
Die Band spielt sich die Seele aus dem Leib. Abende mit 3-4 Stunden Spielzeit sind keine Seltenheit.
Viele eigene Stücke neben Coverversionen alter Klassiker von Johnny Guitar Watson, den Crusaders oder Dr.John kommen von der Bühne. Die Band hat einen großen Fundus an Musik, aber am spannendsten sind die immer wieder neu entstehenden Situationen bei den vielen Improvisationsstrecken, wenn „Pro Art“ mal wieder einfach nur „groovt“.

Der Jazzclub Nordhausen freut sich, seit langen mal wieder ein Konzert anbieten zu können und auf die zahlreichen Gäste.

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