Walk: „Thüringer Verfassungsschutz ist am Limit“
Erfurt – „Thüringens Innenminister Georg Maier
soll nicht nur über die wichtige Rolle des Verfassungsschutzes reden,
sondern auch Taten folgen lassen.“ Das fordert der innenpolitische
Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Raymond Walk am
Rande der Innenministerkonferenz. Maier habe das Thema
„Rechtsextremismus und Terrorismus als derzeit größte Herausforderung
für Verfassungsschutz und Staatsschutz“ auf der Innenministerkonferenz
auf die Tagesordnung gesetzt. „Das ist richtig, nützt aber nichts,
wenn sich Maier nicht endlich in der links-geführten
Regierungskoalition durchsetzt und beispielsweise mehr Personal
einstellen kann“, kritisiert Walk. „So verkommt das Thüringer Amt für
Verfassungsschutz mehr und mehr zu einer zweiten Landeszentrale für
politische
Bildung.“
Dass unter Rot-Rot-Grün kaputtgesparte Amt für
Verfassungsschutz muss laut Walk wieder eine handlungsfähige starke
Behörde mit deutlich mehr Mitarbeitern werden. Zudem seien die
Voraussetzungen dafür zu schaffen, wieder ausreichend V-Leute
sowohl in den rechts- und linksextremistischen Netzwerken, als auch im
Bereich Islamismus zu führen. Derzeit befinde sich die politisch
motivierte Kriminalität in Thüringen auf einem traurigen Höchststand.
Von 2018 auf 2019 ist sie laut Ministeriumsbericht
nochmals um 39,7 Prozent gestiegen. Betroffen seien nicht nur der
Rechtsextremismus und Terrorismus, sondern alle Phänomenbereiche, so
Walk. Allein die Politisch motivierte Kriminalität von Links hat sich in
dem genannten Zeitraum verdoppelt. All dies zeige
deutlich, dass das Amt ohne neues Personal seine Frühwarnfunktion für
die Demokratie nicht werde wahrnehmen können.
Hintergrund:
Im Freistaat Thüringen wurden im Jahr 2019
insgesamt 2.493 Fälle Politisch motivierter Kriminalität registriert. Im
Jahr 2018 wurden 1.798 Fälle bekannt. Damit stieg das Fallaufkommen im
Vergleich zum Vorjahr um 695 Fälle (+38,7%). Mit
fast 2.500 Straften verzeichnete Thüringen 2019 damit einen traurigen
Höchststand politisch motivierter Straftaten seit Einführung der
Statistik im Jahr 2001. Im Phänomenbereich PMK - rechts – stieg die Zahl
der festgestellten Straftaten auf 1.301 und damit
um 73 Fälle (+5,9%). Im Phänomenbereich PMK – links – war eine
Steigerung um 336 auf 646 Fälle (+108,4%) und damit eine Verdopplung zu
verzeichnen.
Im Vergleich zum Vorjahr sank die
Aufklärungsquote im Bereich der Politisch motivierten Kriminalität um
13,1 Prozentpunkte auf enttäuschende 39,7 Prozent.
Trotz fast 800 Straftaten mehr blieb die Zahl der ermittelten Tatverdächtigten mit 1.279 nahezu konstant.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
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