Blitzumfrage
zur Arbeitszeit von Lehrkräften in Corona-Zeiten: Forderung nach
Senkung der Arbeitsbelastung und realitätsnaher Regelung der Arbeitszeit
Eine
Blitzumfrage der GEW Thüringen unter ihren Mitgliedern an verschiedenen
Schularten ergab, dass in der Woche vom 8. bis 14. Juni 2020 die
wöchentliche Arbeitszeit der Lehrkräfte in Corona-Zeiten noch einmal
deutlich angestiegen ist. Deshalb fordert die GEW Thüringen das
Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) auf, mit der
Bildungsgewerkschaft ins Gespräch zu kommen, wie die Arbeitsbelastungen
gesenkt und die Arbeitszeit realitätsnah geregelt werden können. Die
wöchentliche Arbeitszeit beträgt für Lehrkräfte im Jahresschnitt
durchschnittlich 40 Stunden. Ferienzeiten, die nicht Urlaub sind, werden
in der Unterrichtszeit, eingearbeitet. So kommen Lehrkräfte in Vollzeit
je nach Schulart auf etwa 45 Wochenstunden. Die Arbeitszeit von
Lehrkräften beruht zudem auf der Grundlage von Pflichtstunden. Zu diesen
kommen die sonstigen Tätigkeiten wie Korrekturen, Aufsichten, Vor- und
Nachbereitung hinzu.
Insbesondere fällt auf, dass nicht die
Pflichtstunden zu einer hohen Belastung führen, sondern vor allem die
Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie die individuelle
Rückmeldung aufgrund des Distanzunterrichtes von der zur Verfügung
stehenden Zeit nicht abgedeckt sind. Die nicht bezahlte Arbeit ist nicht
nur in der Ausnahmesituation von Covid-19 ein Problem, sondern verweist
auf ein strukturelles Arbeitszeitproblem im Schulbereich.
Zwei
Beispiele zeigen auf, dass Lehrkräfte derzeit jenseits dieser
Wochenstunden – und damit in ihrer Freizeit - ihre Arbeit leisten. Beispiel 1: Grundschullehrer*in
in Teilzeit mit drei Abminderungs- bzw. Anrechnungsstunden und einer
daraus folgenden Pflichtstundenzahl von 16. Trotz Teilzeitbeschäftigung
erreicht diese Lehrkraft eine Wochenarbeitszeit von 48,5 Stunden. |
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