Hoff und CDU zocken mit
Zukunft der
Thüringer Schlösser und Museen
Zum
aktuellen Verhandlungsstand zur neuen Schlösserstiftung, den von
Kulturminister
Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff vorgestellten „Plan B“ und den
CDU-„Masterplan“
erklären Bernhard Stengele, Landessprecher von BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN Thüringen,
und Stephanie Erben, Sprecherin der bündnisgrünen
Landesarbeitsgemeinsaft
Kultur:
„Das
vom zuständigen Minister Hoff vorgestellte Papier eines „Plan
B“, in dem er die
bestehende Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten zu einer
Stiftung
umgestalten will, die nicht nur Liegenschaften verwaltet,
sondern auch
Museumsbetriebe betreut, ist sicherlich überlegenswert. Ob es
aber dafür oder
für ähnliche Pläne der CDU wirklich Geld vom Bund gäbe, ist
fraglich, weil
dieser dafür seine Förderbedingungen ändern müsste. Hoff und die
Union zocken
um die Zukunft der Thüringer Schlösser, Parks und Museen. Gehen
ihre Pläne
schief, ist eine einmalige Chance vertan und die dringend
benötigten Millionen
für den Erhalt der Thüringer Schlösser, Parks und Museen sind
verloren. Das
wäre ein herber Verlust für die Thüringer Kulturstätten – und
noch dazu ein vom Land selbst verschuldeter“, mahnt Stengele.
„So
lange der Bund nicht klar sagt, dass er die Förderbedingungen
ändern wird,
müssen sich Hoff und die CDU darauf einstellen, dass es bis
Jahresende eine
Zwei-Länder-Stiftung braucht. Unser Vorschlag steht weiter im
Raum, die
gemeinsame Stiftung mit Sachsen-Anhalt zusammen als Dach über
die bestehenden
Länderstiftungen einzurichten. Damit kann einerseits der
Kulturländerhoheit auf
eine für beide Seiten faire Weise Rechnung getragen werden,
andererseits wird
so sichergestellt, dass das dringend benötigte Bundesgeld für
Investitionen in
die gefährdete Thüringer Schlösserlandschaft auch wirklich
kommt“, appelliert
der grüne Landessprecher.
Neben
der knapp werdenden Zeit zur notwendigen Gründung einer neuen
Stiftung sieht
Stephanie Erben zwei weitere Mankos: „Um in der verbleibenden
Zeit – die neue
Stiftung muss zum 1. Januar 2021 gegründet sein – eine
tragfähige Lösung
herbeizuführen, brauchen wir von der Staatskanzlei dringend mehr
Transparenz im
Meinungsbildungsprozess. Eine Expert*innenrunde aus
Schlösserstiftung,
Museumsverband und Landesdenkmalpflege wurde von uns lange
gefordert und ist
überfällig. Nur so kann es gelingen eine sinnreiche
Organisationsstruktur für
Thüringen zu entwickeln.“
Abschließend
betont Bernhard Stengele, dass auch die Betriebskosten in der
Debatte
keinesfalls außer Acht gelassen werden dürfen. „Besondere
Bedeutung kommt der
Sicherung von den in der öffentlichen Darstellung oft
vernachlässigten, aber
bereits im Bundeshaushalt verankerten jeweils 30 Millionen Euro
– 15 Mio. vom
Bund, 15 Mio. vom Freistaat – für die laufenden Betriebskosten
von 2021 bis 2023
zu. Wer sich die Museen im Freistaat ansieht, weiß, dass das
Geld dringend
benötigt wird. Es mangelt an Personal, es wird vielfach
untertariflich bezahlt,
die Kommunen sind vielerorts finanziell überfordert. Eine
Fortschreibung dieses
Zustands birgt in Zeiten der Rezession und angesichts der
politischen
Implikationen höchste Gefahren für die weitere Finanzierung.“
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen
22.07.2020
22.07.2020
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