Kellner: "Blaupause Preussischer Kulturbesitz verfängt nicht mehr "
Angesichts der ersten Verlautbarungen aus einem Gutachten zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) werden die Zweifel noch größer, ob eine gemeinsame Kulturstiftung Mitteldeutsche Schlösser und Gärten (KMSG) von Thüringen und Sachsen-Anhalt sinnvoll sind. "Der Thüringer Kulturminister hat die SPK immer als Blaupause für die KMSG herangezogen. Nun scheint dieses Argument nicht länger zu verfangen", kommentiert der CDU-Kulturpolitiker Jörg Kellner die vorab bekannt gewordenen Auszüge aus dem Gutachten.
Medienberichten zufolge hat der Wissenschaftsrat der SPK eine Dysfunktionalität und strukturelle Überforderung attestiert. Daher empfiehlt das Beratergremium, die SPK in vier kleinere, klar abgrenzbare neue Stiftungen zu überführen. "Auch wenn das Gutachten noch nicht vorliegt ist mit dem bisher bekannten schon klar, dass die Größe einer Stiftung nicht automatisch zu einer höheren Funktionalität führt." Daher plädiert Kellner erneut für eine schlanke Förderstiftung, die die Gelder weiterreicht. Eine Auflösung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten lehnt er weiterhin kategorisch ab.
Mit dem Gutachten sieht Kellner auch den "Plan B" von Hoff als überholt an. In diesem hat der Kulturminister eine deutliche Erweiterung der hiesigen Schlösserstiftung beispielsweise um die kommunalen Museen ins Spiel gebracht. "Herr Hoff sollte sich endlich von Berlin lösen und die Thüringer Strukturen anerkennen. Dann kann man auch an einer für Thüringen gelingenden Lösung arbeiten", schließt Kellner.
Matthias Thüsing
stellv. Pressesprecher
Erfurt, 08.07.2020
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