Nach
einer langen Zeit der Abstinenz hatte der Vorstand des Nordthüringer
Unternehmerverbandes am Montag dieser Woche zum ersten
Mitgliedertreffen in diesem Jahr eingeladen. In der Kantine der
„Küche Gottert“ begrüßte Vorstandsvorsitzender Niels Neu die
Vertreter von rund 60 Mitgliedsunternehmen.
Trotz der
Corona-Pause habe der Vorstand weiter gearbeitet, so Neu, der den
Unternehmen der Region ein „dickes Lob“ für die Solidarität
untereinander in der Zeit der Pandemie aussprach. So habe man sich
zum Beispiel bei der Beschaffung von Mund-Nasen-Schutz geholfen. Neu
sprach im Namen des Vorstandes allen Mitgliedern seinen Dank aus, da
der Verband keine Kündigung aufgrund der Corona-Pandemie verzeichnet
hat.Anschließend wurde Helmut Peter beglückwünscht. Der Unternehmer ist seit einigen Wochen Präsident des Fahrzeuggewerbes in Thüringen und Vize-Präsident des neu gegründeten Mitteldeutschen Verbandes. Danach wurden mit Torsten Klaus (Präsident) und Philipp Hoinkies (Vize-Präsident) zwei Mitglieder des neuen Wacker-Präsidiums vorgestellt. Klaus plädierte für eine weitere Unterstützung seitens der Wirtschaft für den Verein. Man schaue nach vorn und stelle die Nachwuchsarbeit mehr als bisher in den Fokus der Vereinsarbeit. Neben der Oberliga-Mannschaft sollte auch die Mannschaft der A-Junioren die Aufmerksamkeit bekommen, denn sie spielt in der Regionalliga und damit in der zweithöchsten Klasse in Deutschland.
Corona bestimmte auch den weiteren Verlauf der Veranstaltung. So referierte Karsten Froböse, der Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur, über die aktuelle Situation am Nordthüringer Arbeitsmarkt. Momentan haben seinen Angaben zufolge rund 9.200 Frauen und Männer keinen Job. Damit liege man jedoch noch unter dem Wert von 2016. Die Quote liege bei 6,2 Prozent. Probleme bereite derzeit die personelle Ausstattung der Agentur, aktuell müssen 20 Prozent weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Anstieg der Zahlen auf dem ersten Arbeitsmarkt bewältigen. Welche Auswirkungen die derzeitige Krise auf die Unternehmen der Nordthüringer Region habe, zeigen folgende Zahlen. Im vergangenen Jahr mussten 60 Anzeigen zur Kurzarbeit bearbeitet werden. In den drei Corona-Monaten dieses Jahres waren es 3.200 Anzeigen.
Trotz aller negativen Zahlen warb Froböse bei den Unternehmern für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen. So würden in den drei Landkreisen (Eichsfeld, Kyffhäuserkreis und Nordhausen) Ausbildungsbörsen unter freiem Himmel angeboten. Gleichsam warb der Agenturchef für eine Art Unterrichtstag in der Produktion (UTP). Wie in Zeiten der DDR sollen Schülerinnen und Schüler der achten Klassen einen Tag im Monat in einem Unternehmen zu verbringen.
Corona bestimmte abschließend auch den Vortrag von Landrat Matthias Jendricke. Die Situation im Landkreis Nordhausen sei sehr entspannt, man habe seit Wochen keinen Infektionsfall gehabt. Der aktuelle Fall habe sich vermutlich auf einer Baustelle in Hessen infiziert und sei im Landkreis Nordhausen positiv getestet worden. Jendricke plädierte vehement für das Tragen von Masken in den Geschäften sowie im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Im Sinne der Gemeinschaft und im Sinne funktionierender Unternehmen warb der Landrat für weitere Vorsicht, für Voraussicht und für Prävention in den Situationen, die seitens des Unternehmens beeinflusst werden können.
In Richtung der kommunalen Politik sagte Neu, dass einzig und allein eine funktionierende Wirtschaft die Grundlage für das gesamte gesellschaftliche Leben sei. Durch Corona jedoch sei dieser Motor angehalten worden und müsse nun sanft, aber beständig wieder hochgefahren werden.
Bilder: NUV, wie benannt
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