Nordhausen. In dieser Woche ist der
Ehrenhain am Fuße des Petersberges in der Sangerhäuser Straße
Opfer von Vandalismus und Zerstörung geworden. Es wurden mehrere
Bäume beschädigt, überwiegend Äste abgebrochen beziehungsweise
abgerissen, die Rinde und darüber hinaus die Steine mit
Namensschildern beschädigt.
„Das Mindeste, was wir den Opfern von Krieg und
Gewalt entgegenbringen können sind ehrenvolle Orte des Gedenkens.
Umso wütender macht mich dieser erneute und blinde Vandalismus“,
reagiert Oberbürgermister Kai Buchmann fassungslos. Die
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora verurteilt diese Tat am Ehrenhain
ebenso als einen Anschlag auf die Würde der NS-Opfer auf das
Schärfste. Die Stadt Nordhausen wird die Schäden zur Anzeige
bringen.
Nach einer ersten Sichtung und
Baumpflegearbeiten ist festzustellen, dass kein Baum durch die
Schäden akut vom Absterben bedroht ist. Die Beräumung der Äste
und die Nachsorge an den Wunden wird umgehend durch die Stadtverwaltung bearbeitet.
15 der kleinen Namensschilder wurden mutwillig
mechanisch beschädigt, das heißt zerkratzt, mit einem spitzen
Gegenstand bearbeitet, sind abgebrochen oder fehlen. Von zwei der
Stelen, auf denen die Tafeln befestigt sind, wurden Teile
abgeschlagen. Auf der Informationstafel befindet sich eine
Schmiererei. Auch hier werden die Schäden schnellstmöglich
behoben.
Der Ehrenhain in Nordhausen erinnert seit April
2011, dem 66. Jahrestags der Lagerbefreiung, an die Toten und
Überlebenden des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora. Die 53
weißrindigen Birken sind jeweils einem Überlebenden des
Konzentrationslagers gewidmet. Ein Gedenkstein am Fuße jedes
Baumes trägt den Namen eines Überlebenden. Zusätzlich steht ein
Gingkobaum symbolisch für alle nicht namentlich genannten
Häftlinge.
Bildanhang: Beschädigungen Ehrenhain
Nordhausen.
Fotos: KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen