In den vergangenen Wochen wurde immer wieder über "Schmierereien" in
Nordhäuser Zeitungen und Sozialen Netzwerken geschrieben oder in diesem
Zusammenhang gar von Vandalismus gesprochen. Nach Ansicht vieler
entscheidet dabei über die Frage, was Kunst ist und was nicht lediglich
die Gesetzgebung. Von Beschmutzung ohne Sinn und ohne Aussage ist in
diesem Zusammenhang oft die Rede. Wir als Jugendorganisationen sehen
darin allerdings mehr so etwas wie die kulturelle Aneignung des
öffentlichen Raums oder den Versuch etwas Farbe in die graue Stadt und
das ebenso triste Leben in ihr zu bringen. Fragt man sich einmal, welche
Möglichkeiten Künstler*innen sonst haben, im öffentlichen Raum ihrer
Kreativität freien Lauf zu lassen, landet man schnell bei einer sehr
ernüchternden Antwort: Keine. Hier mal ein Stromhäuschen, da mal eine
Turnhallenwand - immer auf ein Projekt mit einer ausgewählten Gruppe
junger Menschen. Nichts davon ist jedoch Kreativen dauerhaft
freigegeben. Sie haben keine Chance, ihre Kunst nachhaltig und dauerhaft
im öffentlichen Raum zu präsentieren und weiterzuentwickeln. Andere
Städte wie etwa Jena sind da deutlich weiter: Hier werden öffentliche
kommunale Flächen einfach frei für Künstler*innen zur Verfügung
gestellt. Auch in Nordhausen gibt es dafür genügend Potential, das
bisher aber einfach nicht genutzt wird. Stattdessen kriminalisiert man
Kunst und schreit nach mehr Überwachung. Wir fordern daher endlich
kommunale Flächen für Kreative frei zu Verfügung zu stellen! Linksjugend['solid].sds.Nordhausen
Linksjugend['solid].sds.Nordhausen
Nordhausen, 15. Juli 2020
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