Kellner: „Kommunen müssen ihre Mitwirkungsrechte behalten“
Erfurt – Im Streit um die Zukunft der „Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten“ spricht sich die CDU-Landtagsfraktion
klar für deren Eigenständigkeit aus. „Die Verhandlungen um den Aufbau
einer gemeinsamen Kulturstiftung mit Sachsen-Anhalt
sind nach der Ankündigung unseres nördlichen Nachbarn, ohne Thüringen
Fördermittel vom Bund beantragen zu wollen, endgültig gescheitert“,
sagte der kulturpolitische Sprecher der Landtags-CDU, Jörg Kellner. Die
CDU-Fraktion werde daher alles dafür tun, die
vom Bund in Aussicht gestellten Investitionsmittel in Höhe von 100
Millionen Euro der Thüringer Stiftung im Rahmen einer
Zuwendungsvereinbarung direkt zukommen zu lassen, heißt es in einem
Beschlusspapier der Fraktion. Zugleich müsse diese Entscheidung
verbunden
werden mit „einer grundlegenden strukturellen Reform der Stiftung in
Abstimmung mit Kommunen und Vereinen vor Ort“, heißt es in einem
fünfseitigen Positionspapier der CDU-Landtagsfraktion. So müssten
Betrieb, Verwaltung, Erhalt und Vermarktung der Stiftungsliegenschaften
ebenso wie die Museen und Sammlungen grundlegend verbessert werden,
forderte Kellner.
Zur Entlastung der Trägervereine und Kommunen, die
die Museen und Sammlungen in den Stiftungsimmobilien in ihrer
Verantwortung haben, schlägt die Union die Unterzeichnung einer
Zuwendungsvereinbarung vor, in der der Bund die Hälfte der
Betriebskosten für die betreffenden Museen übernimmt. Zugleich muss
sich die Stiftung nach dem Willen der Union auch Kulturdenkmälern
öffnen, die derzeit noch nicht von der Thüringer Schlösserstiftung
betreut werden. „Dieser Aufwuchs von Zuständigkeiten und
Aufgaben bedeutet letztlich auch, dass wir in zusätzliches Personal
investieren müssen“, so Kellner. Vor dem Hintergrund, dass für die
einzigartige Thüringer Residenzlandschaft die Aufnahme in die
UNESCO-Weltkulturerbe-Liste beantragt werden soll, bietet sich
hier die einmalige Chance, die Stiftung „Thüringer Schlösser und
Gärten“ nachhaltig zu stärken, so Keller weiter.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
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