Mittwoch, 26. November 2014

Studie: Kaum Vielfalt beim Online-Shopping - zwei Drittel zieht es immer zu gleichen Anbietern / Amazon baut Platzhirsch-Position aus

- Online bestellen und offline abholen noch kein Trend - auch 
Online-Kauf von Dienstleistungen nicht etabliert
- Neben Amazon und Ebay nur Spezialanbieter relevant
- DHL mit großem Abstand beliebtester Paketzusteller

Deutsche Onlinebesteller sind loyaler als gedacht: 58 Prozent haben 
bisher bei höchstens drei verschiedenen Shops bestellt. Zwei Drittel 
geben an, generell lieber in bekannten Online-Shops zu stöbern als 
neue Anbieter auszuprobieren. Bei der Suche nach Produkten wird am 
häufigsten Google angesteuert (61 Prozent), danach Amazon (50 
Prozent) und an dritter Stelle Ebay (34 Prozent). Tatsächlich gekauft
wird am meisten bei Amazon, weiter spielen neben Ebay nur noch 
Spezialanbieter eine Rolle - keine anderen Vollsortiment-Anbieter. 
Deutschlands Onlineshopper kaufen parallel auch im 
Offline-Einzelhandel. Click-and-Collect, die Möglichkeit online zu  
kaufen und vor Ort abzuholen, ist noch kaum bekannt und das Interesse
überschaubar: Weniger als die Hälfte der Befragten würden diesen 
Service gern nutzen. Lieber lassen sich die Onlineshopper ihre Ware 
nach Hause liefern. Als Paketzusteller bevorzugen sie ganz klar DHL. 
Dies sind Ergebnisse der Studie "Black Box Online Shopping" des 
Marktforschungsunternehmens Konzept & Markt, für die mehr als 8.000 
Internetkäufer repräsentativ befragt wurden.

Deutsche Onlineshopper schätzen beim Internetkauf besonders, rund um 
die Uhr einkaufen zu können sowie die gute Vergleichbarkeit von 
Artikeln und Preisen. Mode und Medien sind die am häufigsten 
gekauften Produktgruppen. Frauen kaufen besonders gerne Mode, 
Wohnaccessoires und Tierzubehör. Männer shoppen überdurchschnittlich 
viel Wein und Autoteile im Internet. Ältere Altersgruppen bestellen 
auch Medikamente. Dienstleistungen, zum Beispiel Handwerkerservices, 
werden online noch selten nachgefragt, bisher erst von 15 Prozent. 77
Prozent ist diese Möglichkeit noch gänzlich unbekannt - was sich 
wahrscheinlich ändern wird, sobald Amazon diese Funktion integriert, 
was ursprünglich noch in diesem Jahr geplant war.

Doch wer denkt, künftig wird nur noch online gekauft, irrt: 
Internetkäufe und stationäre Käufe liegen auch bei den Onlineshoppern
fast gleich auf (52 Prozent online, 48 Prozent offline). So kaufen 
alle Heimwerker, die online bestellen, auch im Baumarkt ein. Ebenso 
sind viele Onlinekäufer von Medikamenten auch Apothekenkunden. Am 
stationären Handel schätzen die Befragten am meisten, Produkte direkt
mitnehmen zu können sowie die Möglichkeit zum Anschauen und 
Ausprobieren. Doch die Kombination, günstig online zu bestellen und 
das Produkt in der Filiale abzuholen, auch Click-and-Collect genannt,
kennen bisher nur zwei von fünf Onlineshoppern bekannt. Interesse an 
dieser Möglichkeit haben weniger als die Hälfte. "Vermutlich sehen 
die Verbraucher bei dieser Option kaum noch Vorteile in der 
Online-Bestellung, denn dann können sie das Produkt auch direkt vor 
Ort kaufen. Außerdem garantieren immer mehr Händler 
Internet-Bestpreise, so dass der Kostenvorteil entfällt", sagt Dr. 
Ottmar Franzen, Geschäftsführer des Beratungsinstituts Konzept und 
Markt.
 
Geringe Akzeptanz für neue Shops - beste Chancen haben 
Spezialanbieter

Im Schnitt haben 56 Prozent der befragten Onlineshopper in den 
letzten zwölf Monaten ein Produkt bei Amazon bestellt - damit ist 
Amazon der mit Abstand meistgenutzte Onlineshop. Jeder Dritte hat bei
Ebay eingekauft. Außerdem hat jeder Befragte im Durchschnitt bei 1-2 
Anbietern mit speziellem Produktsortiment bestellt. "Die Dominanz von
Amazon, sowohl bei der Produktsuche als auch bei den tatsächlichen 
Bestellungen, ist unglaublich stark. Andere Anbieter haben es schwer,
sich bei den Verbrauchern zu etablieren, denn diese folgen gern ihrer
Gewohnheit", so Franzen. "Im Bereich der Spezialsortimente bestehen 
noch die besten Chancen, sich zu etablieren. Hier ist es wichtig, die
Top-Auswahlkriterien der Verbraucher zu berücksichtigen."

Produktqualität erst an siebter Stelle der Top-Shop-Auswahlkriterien

Am wichtigsten ist den Internetkäufern bei einem Onlineshop, dass sie
die Ware geliefert bekommen, die sie tatsächlich bestellt haben - die
Relevanz dieses Items zeigt, dass das offenbar nicht immer der Fall 
ist. Eine schnelle Lieferung ist den Käufern am zweitwichtigsten, 
gefolgt von einem guten Preis-Leistungsverhältnis, zu dem angemessene
Versand- und Retourenkosten gehören. Danach folgen Übersichtlichkeit 
und Usability sowie informative Produktbeschreibungen. Die Qualität 
der Produkte im Sortiment folgt erst auf Platz sieben im Ranking.

Ähnlich treu wie bei den Shops verhalten sich Onlineshopper gegenüber
ihrem Paketzustelldienst. Wenn sie die Wahl haben, setzen 86 Prozent 
auf DHL. Auf Rang zwei landet weit abgeschlagen Hermes mit 29 Prozent
der Nennungen. Auf Platz drei liegt DPD mit 14 Prozent, dann folgen 
UPS (7 Prozent) und GLS (5 Prozent).

Zur Studie:

Für die Studie "Black-Box Online-Shopping: Potenziale erkennen - 
Kunden gewinnen" wurden 8.134 Online-Käufer befragt, die mindestens 
einmal innerhalb der vergangenen 12 Monate im Internet eingekauft 
haben. Die Befragten wurden bevölkerungsrepräsentativ ausgewählt. 
Schwerpunkt der im August und September 2014 durchgeführten Studie 
war das Käuferverhalten in zwölf Branchen. Die Studie kann bestellt 
werden über http://www.konzept-und-markt.com/studien.html. 
Pressevertreter erhalten auf Anfrage ausgewählte Auszüge.

Über Konzept & Markt:

Konzept & Markt ist ein Beratungsinstitut für individuelle 
Marktforschungskonzepte. Die Kernkompetenz liegt in Ursachen- und 
Wirkungs- und Treiberanalysen für die Marketing-Kernbereiche: Kunde 
und Marke. Dabei werden fundierte empirische Verfahren angewendet und
auf die individuellen Bedarfe und die Marktsituation des jeweiligen 
Kundenunternehmens zugeschnitten. Aus den Ergebnissen leitet das 
Institut konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des 
Markterfolgs ab. Schwerpunktmäßig berät Konzept und Markt folgende 
Branchen: Altenpflege, Do-it-yourself, Finanzdienstleitungen, FMCG, 
Gesundheitswesen, Non-Profit-Unternehmen, Pharmaindustrie, 
Stadtmarken, Stationärer Einzelhandel, Versandhandel.

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