Mittwoch, 26. November 2014

Galerie der Kreissparkasse: Treffpunkt der kunstinteressierten Gesellschaft

Während in den Geschäftsräumen der Kreissparkasse Nordhausen tagtäglich finanzorientiertes Leben pulsiert, trifft sich ein Stockwerk höher – in der Galerie – von Zeit zu
Zeit kunstinteressiertes Publikum, um in einer Vernissage erkennen zu lassen, wie groß das persönliche Image des jeweils ausstellenden Künstlers ist. Wie bekannt seine Kunst ist und wie sie eingeschätzt wird, erfährt man in der Folgezeit bei Besuchen der Ausstellung. Reporter begnügen sich hierzulande im allgemeinen, von der Vernissage zu berichten, der weitere Verlauf der Ausstellung findet dann nur mehr in der Angabe der Ausstellungsdauer seinen Niederschlag.


Ob sich das auch auf die heute stattgefundene Vernissage zur Ausstellung Jürgen Rennebachs mit dem Titel "Untersicht des Überfliegers" begrenzt, bleibt abzuwarten. Nach den gewonnenen optischen Eindrücken von der Gästezahl und der gehörten Laudatio gehört Rennebach ganz sicher zu den bekanntesten, geachtetsten und aktivsten Künstlern der Region. Allein die Teilnahme des Sondershäuser Bürgermeisters Joachim Krejer und der Leiterin des Schlossmuseums Christa
Hirschler zeugen davon. Dass demgegenüber aus der Nordhäuser Stadtverwaltung kein Vertreter auszumachen war, mag allerdings nur Insidern aufgefallen, oder in der Menge der Gäste übersehen worden sein. Immerhin ist Jürgen Rennebach auch in kommunaler Hinsicht (Leiter des Tabakspeichers und der Jugendkunstschule) eine Persönlichkeit.


Bei einen ersten Rundgang durch die Galerie stellte ich fest, es sind insgesamt 30 Werke des Malers, die da ausgestellt sind, durchaus gegenständlich und thematisch weit gefasst von Landschaften, über Stadtansichten, Burleskisches bis einschließlich weiblichen Akt.


Eröffnet wurde die Vernissage durch ein musikalisches Duo (Martina Zimmermann, Kontrabass und Steffen Landes, Perkussion, also Schlagzeuge und Klangkörper), gelegentlich einbezogen auch Jürgen Rennebach mit der Triangel, was durchaus erheiternd wirkte. Schon oder auch daran wird schon deutlich, dass diese Ausstellung nicht nur als reine Kunst verstanden sein will, sondern auch witzig, satirisch oder auch sinnlich bis besinnlich wirken soll und kann.


Das wurde auch in der Begrüßung durch Wolfgang Asche, Vorstandvorsitzender der KSK deutlich, der in unterhaltsamer Weise in die Ausstellung einführte, die nach einer Zwischenmusik in der Laudatio von Walter Martin Rehahn, Kunstwissenschaftler und Theologe aus Halle(Saale), in ähnlicher Weise fortgesetzt wurde. Der am Beispiel verschiedener Bilder erklärte, was der Maler damit (wahrscheinlich auch) ausdrücken, anregen oder bewirken wollte. Und das waren teils beträchtlich über künstlerische
Angebote hinausgehende Anregungen und Einsichten. Ich komme darauf zurück, wenn ich mir – der durch die Laudatio gelegten Spur folgend – noch einen tieferen Eindruck von den Bildern verschafft habe. Die zunächst teilweise durch ihre Farbintensität, teils aber auch und noch mehr durch ihre Motive und künstlerische Fertigkeit wirken, die durchaus beeindrucken. Rennebach selbst bedankte sich sehr angelegentlich bei Allen, die am Zustandekommen dieser Ausstellung mitwirkten, die nun bis 23.01.2015 dauert.


Die Vernissage war also nach meinen ganz persönlichen Eindruck erst einmal ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, das nach weiteren musikalischen Darbietungen einen unterhaltsamen Verlauf und Abschluss fand.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen