Während in den Geschäftsräumen der Kreissparkasse Nordhausen
tagtäglich finanzorientiertes Leben pulsiert, trifft sich ein
Stockwerk höher – in der Galerie – von Zeit zu
Zeit
kunstinteressiertes Publikum, um in einer Vernissage erkennen zu
lassen, wie groß das persönliche Image des jeweils ausstellenden
Künstlers ist. Wie bekannt seine Kunst ist und wie sie eingeschätzt
wird, erfährt man in der Folgezeit bei Besuchen der Ausstellung.
Reporter begnügen sich hierzulande im allgemeinen, von der
Vernissage zu berichten, der weitere Verlauf der Ausstellung findet
dann nur mehr in der Angabe der Ausstellungsdauer seinen
Niederschlag.
Ob sich das auch auf die heute stattgefundene Vernissage zur
Ausstellung Jürgen Rennebachs mit dem Titel "Untersicht des Überfliegers" begrenzt, bleibt abzuwarten. Nach den
gewonnenen optischen Eindrücken von der Gästezahl und der gehörten
Laudatio gehört Rennebach ganz sicher zu den bekanntesten,
geachtetsten und aktivsten Künstlern der Region. Allein die
Teilnahme des Sondershäuser Bürgermeisters Joachim Krejer und der
Leiterin des Schlossmuseums Christa
Hirschler zeugen davon. Dass
demgegenüber aus der Nordhäuser Stadtverwaltung kein Vertreter
auszumachen war, mag allerdings nur Insidern aufgefallen, oder in der
Menge der Gäste übersehen worden sein. Immerhin ist Jürgen
Rennebach auch in kommunaler Hinsicht (Leiter des Tabakspeichers und
der Jugendkunstschule) eine Persönlichkeit.
Bei einen ersten Rundgang durch die Galerie stellte ich fest, es
sind insgesamt 30 Werke des Malers, die da ausgestellt sind, durchaus
gegenständlich und thematisch weit gefasst von Landschaften, über
Stadtansichten, Burleskisches bis einschließlich weiblichen Akt.
Eröffnet wurde die Vernissage durch ein musikalisches Duo
(Martina Zimmermann, Kontrabass und Steffen Landes, Perkussion, also
Schlagzeuge und Klangkörper), gelegentlich einbezogen auch Jürgen
Rennebach mit der Triangel, was durchaus erheiternd wirkte. Schon
oder auch daran wird schon deutlich, dass diese Ausstellung nicht nur
als reine Kunst verstanden sein will, sondern auch witzig, satirisch
oder auch sinnlich bis besinnlich wirken soll und kann.
Das wurde auch in der Begrüßung durch Wolfgang Asche,
Vorstandvorsitzender der KSK deutlich, der in unterhaltsamer Weise in
die Ausstellung einführte, die nach einer Zwischenmusik in der
Laudatio von Walter Martin Rehahn, Kunstwissenschaftler und Theologe
aus Halle(Saale), in ähnlicher Weise fortgesetzt wurde. Der am
Beispiel verschiedener Bilder erklärte, was der Maler damit
(wahrscheinlich auch) ausdrücken, anregen oder bewirken wollte. Und
das waren teils beträchtlich über künstlerische
Angebote
hinausgehende Anregungen und Einsichten. Ich komme darauf zurück,
wenn ich mir – der durch die Laudatio gelegten Spur folgend –
noch einen tieferen Eindruck von den Bildern verschafft habe. Die
zunächst teilweise durch ihre Farbintensität, teils aber auch und
noch mehr durch ihre Motive und künstlerische Fertigkeit wirken,
die durchaus beeindrucken. Rennebach selbst bedankte sich sehr
angelegentlich bei Allen, die am Zustandekommen dieser Ausstellung
mitwirkten, die nun bis 23.01.2015 dauert.
Die Vernissage war also nach meinen ganz persönlichen Eindruck
erst einmal ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges, das nach
weiteren musikalischen Darbietungen einen unterhaltsamen Verlauf und
Abschluss fand.
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